Öffentliche Bildungsausgaben steigen 2015 auf über 123 Milliarden Euro

Bund, Länder und Gemeinden haben für das Jahr
2015 Bildungsausgaben in Höhe von 123,7 Milliarden Euro veranschlagt,
das sind 2,9 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr. Zu diesem Ergebnis
kommt das Statistische Bundesamt (Destatis) im Bildungsfinanzbericht
2015, der am 17. Dezember 2015 veröffentlicht wurde. Er wurde im
Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der
Kultusministerkonferenz erstellt.

Endgültige Angaben zu den öffentlichen Bildungsausgaben liegen
derzeit bis zum Jahr 2012 vor. Demnach beliefen sich im Jahr 2012 die
öffentlichen Bildungsausgaben auf 112,1 Milliarden Euro. Davon
stellten der Bund 7,9 Milliarden Euro, die Länder 80,6 Milliarden
Euro und die Gemeinden 23,6 Milliarden Euro bereit.

Im Bildungsfinanzbericht sind neben den Bildungsausgaben der
öffentlichen Haushalte auch die von Unternehmen, privaten Haushalten,
der Bundesagentur für Arbeit und die vom Ausland finanzierten
Bildungsausgaben sowie Forschungsausgaben enthalten. Die gesamten
privaten und öffentlichen Ausgaben werden durch das konzeptionell
umfassendere Budget für Bildung, Forschung und Wissenschaft
dargestellt.

Im Jahr 2012 stieg das Budget für Bildung, Forschung und
Wissenschaft auf insgesamt 251,9 Milliarden Euro. In Relation zum
Bruttoinlandsprodukt (BIP) entsprach dies einem Anteil von 9,1 %.
Nach vorläufigen Berechnungen erhöhten sich die Ausgaben im Jahr 2013
um weitere 6,4 Milliarden Euro auf 258,3 Milliarden Euro. Dies
entsprach 9,2 % des Bruttoinlandsprodukts.

Von den Gesamtausgaben des Budgets für Bildung, Forschung und
Wissenschaft entfielen im Jahr 2012 insgesamt 181,4 Milliarden Euro
auf den Bildungsbereich, einschließlich der Ausgaben für Forschung
und Entwicklung an Hochschulen in Höhe von 14,0 Milliarden Euro.
Weitere 65,1 Milliarden Euro wurden für Forschung und Entwicklung in
Unternehmen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen
ausgegeben. 5,4 Milliarden Euro entfielen auf Ausgaben für Museen,
Bibliotheken, Fachinformationszentren und die außeruniversitäre
Wissenschaftsinfrastruktur.

Der Bildungsfinanzbericht ermöglicht auch einen Vergleich der
Bildungsausgaben Deutschlands mit anderen Staaten. Die
Bildungsausgaben pro Bildungsteilnehmer/-in vom Primar- bis
Tertiärbereich lagen 2012 in Deutschland kaufkraftbereinigt bei 11
400 US-Dollar. Der OECD-Durchschnitt betrug 10 200 US-Dollar.
Gemessen am Bruttoinlandsprodukt entsprach der Anteil der Ausgaben
für Bildungseinrichtungen vom Primar- bis Tertiärbereich 4,4 %. Damit
lag Deutschland bei den Ausgaben für diese Bildungseinrichtungen
deutlich unter dem OECD-Durchschnitt von 5,2 %. Zu beachten ist, dass
die Ausgaben wesentlich durch die Größe der Altersgruppe der unter
30-jährigen Personen bestimmt werden, da vor allem sie
Bildungseinrichtungen besuchen. Während 2012 der Anteil der unter
30-Jährigen an der Bevölkerung im OECD-Durchschnitt 38,4 % betrug,
lag er in Deutschland bei 30,3 %. Weitere Informationen hierzu
enthält die OECD-Publikation „Education at a Glance“ vom 24. November
2015
(http://www.oecd.org/education/education-at-a-glance-19991487.htm).

Der Bildungsfinanzbericht 2015 mit Informationen zu den
öffentlichen und privaten Bildungsausgaben sowie umfangreichen
Tabellen steht unter Publikationen > Thematische Veröffentlichungen >
Bildung, Forschung, Kultur zum Download bereit. In gedruckter Form
kann der Bericht über den Bereich „Publikationen“ und den Buchhandel
für 9,80 Euro bezogen werden.

Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) sowie
weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des
Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de/presseaktuell
zu finden.

Weitere Auskünfte gibt:

Harald Eichstädt, Telefon: (0611) 75-4180 ,
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