Frankfurt, 10. Dezember 2010 – Das Jahresgutachten zur gesamtwirtschaftlichen Lage Deutschlands bestätigt: Die heimische Wirtschaft befindet sich in einem erfreulichen Aufwärtstrend und bietet Chancen für ein stabiles Wachstum. Gleichzeitig mehren sich im Land der Konstrukteure und Maschinenbauer die Sorgen über einen bevorstehenden Fachkräftemangel – vor allem in Ingenieursberufen. Damit steht Deutschland nicht alleine da. Deshalb hat der weltweit größte technische Berufsverband IEEE (www.ieee.org) eine Initiative gestartet, die sich vor allem an Professoren und Pädagogen im Bereich der Ingenieurwissenschaften richtet.
„Wirtschaftlicher Fortschritt basiert heute besonders auf Innovationen. Vor allem hinsichtlich der großen Herausforderungen in den Bereichen Energie, Gesundheit und Sicherheit wird es darum gehen, nachhaltige Lösungen im Sinne des Allgemeinwohls zu finden“, erklärt Dr. Leah Jamieson, IEEE Fellow und Professorin für Computer- und Elektroingenieurwesen an der amerikanischen Purdue University. „Neue Spitzentechnologien ermöglichen Fortschritt. Und Basis dieser Technologien ist das Ingenieurwesen“, so Jamieson, die für die Entwicklung neuer pädagogischer Ansätze im Bereich der Ingenieurwissenschaften 2005 mit dem Bernard M. Gordon Preis ausgezeichnet wurde.
IEEE fördert einen ganzheitlicheren Ansatz bei der Ingenieurausbildung, bei dem nicht das bloße Erlernen technischer Fähigkeiten, sondern vor allem die Praxisorientierung auf dem Stundenplan steht. Eine anwendungsorientierte Lehre ermöglicht es Professoren und Pädagogen, die wichtige Rolle, die das Ingenieurwesen bei der Suche nach Lösungen für viele gesellschaftliche Herausforderungen spielt, zu verdeutlichen. „Wir wollen die Ausbildung in Technologie- und Ingenieurwissenschaften breiter aufstellen“, erklärt Dr. Moshe Kam, Präsident und CEO von IEEE. „Ziel ist es, Unternehmen und Studenten besser zu vernetzen und realitätsnahe Projekte sowie Industrieerfahrung in Labore und Vorlesungssäle zu bringen. Das wird dazu führen, dass angehende Ingenieure bei der Entwicklung neuer Technologien zur Förderung des Allgemeinwohls und zum Schutz der Umwelt schon frühzeitig und fachübergreifend auf das Wissen erfahrener Kollegen zurückgreifen können.“
IEEE unterstützt die Ausbildung von Ingenieuren durch eine Reihe von Initiativen rund um den Globus. Dazu gehören universitäre Partnerschaftsprogramme und die weltweite Förderung von IEEE Studentenvereinigungen. In Deutschland haben sich IEEE Student Members an 17 Universitäten – darunter an der RTWH Aachen und an der Universität Karlsruhe – zu Vereinigungen zusammengeschlossen. Zusätzlich unterstützt der Verband das IEEE Real World Engineering Project (RWEP), welches sich der Weiterentwicklung der Ingenieurslehre verschrieben hat und bietet Studenten und Schülern die Möglichkeit, sich bei technischen Projekten für Hilfsorganisationen zu engagieren. IEEE ist darüber hinaus Partner der Initiativen TryEngineering.org und TryNano.org. Weitere Informationen zu IEEE-Bildungsprogrammen finden Sie unter www.ieee.org/education_careers/index.html