Integration durch Austausch

Die Förderung der europaweiten Mobilität von benachteiligten Jugendlichen in Sachsen-Anhalt beschäftigte unlängst Politiker, Fachkräfte und Unternehmer. Auf der IdA – Regionalkonferenz wurden die bisher erzielten Ergebnisse der 3 Projekte „MIRIAM“, „Fit für Europa“ und „IdA-plus“ vorgestellt und mit Jugendlichen und Akteuren diskutiert.

„Drei Projekte – Drei Konzepte – Drei Wege zum Erfolg“ war das Motto der IdA – Regionalkonferenz, die Ende November im Bildungshaus Ottersleben in Magdeburg tagte. Neben den Veranstaltern, der St. Johannis GmbH, der Qualifizierungsförderwerk Chemie GmbH und der Akademie Überlingen, kamen auch Regional- und Landespolitiker und teilnehmende Jugendliche zu Wort. „Obwohl es eine große Präsenz ausländischer Unternehmen in Sachsen-Anhalt gibt, sind die Ängste vor ausländischen Kontakten, wie zum Beispiel vor Telefongesprächen in englischer Sprache, immer noch sehr groß“, erklärte Markus Schwalk, Geschäftsführer der Akademie Überlingen. Um Auslandserfahrungen, Offenheit und Toleranz zu fördern, seien Projekte wie die des ESF-Programms „IdA-Integration durch Austausch“ gerade für Sachsen-Anhalt sehr wichtig. Dies bestätigte auch Klaus Roth, Geschäftsführer der St. Johannis GmbH, und betonte nochmals, dass die Jugend Europas sich kennen lernen und begreifen müsse. Dr. Horst Schnellhardt machte in seiner Stellungnahme zur Mobilität benachteiligter Jugendlicher in Europa noch einmal das Ziel des Programms deutlich. Angestrebt werde die Eingliederung von langzeitarbeitslosen Jugendlichen in die europäische Arbeitswelt. Die kontinuierliche Förderung durch IdA sei eine gut geeignete Möglichkeit, um dieses Ziel zu erreichen, so der Europaabgeordnete.
Im zweiten Teil der Konferenz wurden die vom Europäischen Sozialfonds geförderten Projekte vorgestellt und eine Zwischenbilanz gezogen. Ziel des Projektes „MIRIAM – Mitteldeutsche Industrieregion fördert interkulturelle Austauschmaßnahmen“ ist es, zusammen mit den nationalen sowie transnationalen Partnern, der Stiftung Faveo in Polen und der Association Le Mat in Frankreich, die Arbeitsmarktchancen von benachteiligten Jugendlichen und Alleinerziehenden zu erhöhen, so die Projektleiterin Dr. Barbara Salden. Das Projekt „Fit für Europa“ plant, in Zusammenarbeit mit Österreich und England, 300 junge Erwachsene innerhalb der Projektdauer von knapp 3 Jahren in eines der beiden Partnerländer zu entsenden, berichtete Katja Feldmer von der Akademie Überlingen. Auch das dritte Projekt im Bunde, „IdA-plus Bernburg-Halle-Saale-Verbund“ hat sich zum Ziel gesetzt die Mobilität sowie die Arbeitsmarktchancen der teilnehmenden Jugendlichen zu fördern. Zusammen mit den Kooperationspartnern bietet das Projekt den Teilnehmenden die Möglichkeit an fünf Standorten in den vier Partnerländern Schweden, Finnland, Spanien und Italien ein Auslandspraktikum zu absolvieren.
Die sieben anwesenden Jugendlichen, die bereits ein Auslandspraktikum im Rahmen eines der Projekte absolviert haben, zogen alle ein positives Fazit aus ihren Erfahrungen. Vielen haben die Aufenthalte im Ausland zu mehr Selbstbewusstsein und -achtung verholfen. Zudem werden jetzt konkrete Zukunftspläne von den Jugendlichen ins Auge gefasst. Eine Teilnehmerin darf sich nach ihrem Praktikum in England sogar über eine Arbeitsstelle als Projektmanagerin im Gastland freuen. Insgesamt wurden durch die drei Projekte bereits knapp 220 junge Erwachsene in die Partnerländer entsandt.
Helmut Krodel, Geschäftsführer der Qualifizierungsförderwerk Chemie GmbH, wies in seinem Schlusswort noch einmal auf die Notwendigkeit der weiteren Fortführung von Programmen wie IdA zur Förderung benachteiligter Jugendlicher und junger Erwachsener hin, um auch in Zukunft die Arbeitsmarktchancen der Zielgruppe zu erhöhen und die transnationale Vernetzung weiter zu stärken.
Interessierten Jugendlichen stehen Frau Hoffmann, Frau Dr. Salden und Frau Feldmer als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung. Kontaktdaten und zusätzliche Informationen finden sich unter www.ida.de.