Jeder Schüler ist anders, der normale Schulunterricht kann heute oft nicht mehr auf die Verständnisprobleme jedes einzelnen Schülers eingehen. Damit die Nachhilfe nicht zur Zeit- und Geldverschwendung wird, sollte man einige Punkte beachten:
Nachhilfeunterricht von Familienmitgliedern, Nachbarn und Freunden ist gut gemeint, doch nicht jeder Fachmann kann das Thema auch gut erklären. Hinzu kommt, dass bei Freunden und Familienmitgliedern noch andere Dinge im Hintergrund mitschwingen: Man will ja nicht vor Freunden oder dem großen Bruder als dumm oder langsam dastehen und tut schon mal so, als hätte man etwas verstanden, auch wenn dies gar nicht der Fall ist.
Auch die Nachhilfe zu Hause ist nicht Jedermanns Sache. Ob bewusst oder unbewusst – nicht selten wird die eine Stunde Nachhilfe nur zu einer Pause zwischen zwei Playstation-Spielen. Ein Ortswechsel, ein aufgeräumter Unterrichtsraum bietet weniger Ablenkung und die Zeit kann effektiv genutzt werden.
Seit einigen Jahren bieten professionelle Nachhilfeinstitute ihre Dienste auch in Pforzheim an. Galt Nachhilfe in den 80er und 90er Jahren noch als verpönt, hat sich zwischenzeitlich längst ein Markt etabliert, der professionelle Lehrer und Lernwillige zusammenführt. Besonders zu beachten sind:
Gruppenunterricht und Einzelunterricht: Bei besonders großen Defiziten bietet sich Einzelunterricht an. Dieser ist intensiver, der Lehrer sitzt die ganze Zeit neben dem Schüler und erklärt die Aufgaben. Leider ist ein solch intensiver Unterricht auch teurer. Für eine regelmäßige Unterstützung bietet sich daher nach einer Einzelunterrichtsphase der Gruppenunterricht an. Dieser ist kostengünstiger, zudem kann der Schüler alleine an Problemlösungen arbeiten, während der Nachhilfelehrer anderen Gruppenmitgliedern Aufgaben erklärt.
Gruppenzusammensetzung: Die Gruppen sollten nicht zu groß sein, 3 bis max. 5 Schüler sind ein guter Mittelweg zwischen teurem und intensivem Einzelunterricht und dem günstigen Gruppenunterricht. Viel wichtiger ist aber, wie die Gruppe zusammengesetzt ist. Einige Nachhilfeinstitute achten darauf, dass nur Schüler aus der selben Schulart und der selben Jahrgangsstufe in einer Gruppe sind. Wenn die Lehrkraft auch fachliche Hilfestellung leisten soll, müssen die Schüler im gleichen Fach Nachhilfe bekommen. Selbst sprachbegabte Lehrer können nicht gleichzeitig Englisch und Französisch erklären. Werden in einer Gruppe mehrere Fächer und mehrere Klassenstufen gleichzeitig unterrichtet, deutet dies auf Hausaufgabenbetreuung statt fachlicher Nachhilfe hin.
Vertragslaufzeit: Nachhilfe soll so lange eingesetzt werden wie nötig. Um eine gewisse Planungssicherheit zu erhalten arbeiten nahezu alle Nachhilfeinstitute mit Mindestvertragslaufzeiten. Hier sollte man darauf achten, dass diese nicht zu lange sind. Ein Monat Nachhilfe ist überschaubar. Alles über 9 Monate ist dagegen eine Fessel, die man meiden sollte. Wenn das Kind bereits nach wenigen Wochen wieder akzeptable Noten nach Hause bringt, sollte mit Nachhilfe auch Schluss sein können.
Motivation: Es nützt nichts, das Kind in die Nachhilfe zu „prügeln“. Schüler, die keine Lust auf Schule und Nachhilfe haben, sind auch in der professionellen Nachhilfe falsch. Der Unterricht erfolgt mit dem Schüler, nicht gegen ihn. Überzeugen Sie ihr Kind, am besten zusammen mit Lehrer und Nachhilfelehrer, dass intensives Lernen schneller vorüber geht als Ausreden suchen und schlechte Arbeitsblätter verstecken.
Garantie: Auch professionelle Nachhilfe kann niemals den schulischen Erfolg garantieren. Aber die Chancen auf eine gute Note erhöhen. Die meisten Nachhilfeinstitute bieten Probe- oder Teststunden an. Nutzen Sie diese und machen Sie sich schon im Vorfeld ein Bild. Achten Sie bereits am Telefon auf Kompetenz, Zuverlässigkeit und Freundlichkeit.
Insgesamt muss der Gesamteindruck stimmen, daher ist ein Probeunterricht so wichtig. Der Preis allein kann kein Qualitätskriterium sein. Auch TÜV-Zertifikate sind nicht unbedingt entscheidend, wenn man nicht beachtet, welche Kriterien geprüft werden. „Die TÜV-Zertifikate bescheinigen etwa, dass die Unterrichtsräume nach einem einheitlichen Konzept eingerichtet sind. Das sagt noch gar nichts über die Qualität des Unterrichts“, gibt Dr. Andre Stuber, Institutsleiter der Paukkammer Pforzheim, zu bedenken.