Nürnberg, 29. August 2011 – Ein effizientes Gebäudemanagement reduziert die Betriebskosten von Liegenschaften. Das belegen viele voneinander unabhängige Studien. In den berufsbegleitenden Studiengängen Facility Management an den Hochschulen Nürnberg und München lernen die Studenten nicht nur die energiesparende Betriebsführung und optimale Kosteneffizienz beim Management komplexer Anlagen. Auch für die Herausforderungen hinsichtlich der Strukturierung des Facility Managements in Unternehmen müssen die späteren Experten gewappnet sein.
„Im Durchschnitt überholen die Betriebskosten von kommerziell genutzten Immobilien die Investitionskosten schon nach rund sieben Jahren“, sagt Prof. Klaus Heying, seit einem Jahr Leiter des Studiengangs Facility Management (FM) an der Nürnberger Georg-Simon-Ohm-Hochschule. Hinzu kommt, dass die technischen Anlagen in Gebäuden zunehmend komplizierter werden und ein professioneller Umgang mit dem Gebäudebestand und den betriebenen Anlagen unumgänglich ist.
Die aktuelle Energiediskussion führt einen weiteren Aspekt vor Augen: Der Umgang mit der energetischen Gebäudesanierung und der zukünftig „wirtschaftlich optimale Gebäudebetrieb bei sich dynamisch ändernden Marktrandbedingungen ist eine wichtige Aufgabe für das Facility Management“, so Heying weiter.
Nicht selten ist das Management von Gebäuden und Anlagen aber auf unterschiedliche Bereiche ohne eigene Verantwortung verteilt. Mangelt es dann an Mitarbeitern mit spezieller FM-Qualifikation, raten Experten zu einer möglichst genauen Analyse der bestehenden FM-Organisation. Aus dem Ergebnis einer solchen Analyse lassen sich Maßnahmen für Optimierung und Umstrukturierungen ableiten.
In der Regel führen solche Prozessveränderungen auch zu organisatorischen Veränderungen. So werden Abteilungen neu formiert, Mitarbeiter übernehmen neue Aufgaben und Entscheidungskompetenzen ändern sich. Daher ist Information der Mitarbeiter von zentraler Bedeutung. Neue Strukturen müssen transparent dargestellt und kommuniziert werden.
„Ohne die Akzeptanz für die Veränderungen und den Rückhalt der Mitarbeiter wird sich die Umsetzung möglicher neuer Strukturen nur schwer realisieren lassen“, weiß Sandra Schulz, auf die Analyse und Bewertung von Organisationsstrukturen spezialisierte FM-Expertin. Die Akzeptanz einer Reorganisation steht und fällt mit der „Unternehmenskultur“. „Die Mitarbeiter bringen das Know-how mit, um die neuen Strukturen mit Leben zu füllen“, sagt Schulz, die im vergangenen Jahr den Masterstudiengang „Facility Management“ der Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg, Hochschule München und Verbund IQ gGmbH mit der Gesamtnote 1,0 und dem akademischen Grad eines „Master of Facility Management“ abgeschlossen hat.
In ihrer Masterarbeit, einer Praxisarbeit in Kooperation mit der NORD-FM – Norddeutsche Facility-Management GmbH aus Hannover, bewertet Sandra Schulz die IST-Situation einer FM-Organisation und stellt die Auswirkungen auf die drei Bereiche „Kompetenz und Verantwortung“, „Information und Kommunikation“ sowie „Mitarbeiter und Qualifikation“ dar. Mit diesen Informationen lassen sich eine Neuausrichtung der FM-Organisation und verbesserte Strukturen für das Immobilienmanagement bewerten.
Im Studiengang FM werden deshalb nicht nur technische Inhalte vermittelt, sondern es wird weiter auch Wert auf Managementfertigkeiten gelegt, wie Heying betont. Gebäude seien für die Menschen da, nicht die Menschen für die Gebäude. Deswegen müssten die Gebäude gut funktionieren. „Eine gute Gebäudeperformance schafft zufriedene Nutzer“, ist Heying überzeugt, „und die Grundlage dafür schafft ein gutes FM.“
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