Die erste Phase zur Verbesserung des Arbeitsschutzes bei STREICHER begann bereits 2007. In den folgenden drei Jahren führte die SGUQ-Abteilung unter der Leitung von Amir Tajik Strukturen und Prozesse ein, die es ermöglichten, Unfälle und ihre Ursachen zu erfassen und zu analysieren. Ein zentrales Prüfsystem wurde eingeführt, das die Abwicklung der Arbeitsmittel-Tests auf ihre Sicherheitstauglichkeit optimierte und somit einen wirtschaftlichen, effektiven Ablauf der Organisation ermöglicht. Es wurden Schulungen durchgeführt und Ziele definiert, von denen das oberste früh erreicht war. Bereits in den ersten drei Jahren der Phase 1 reduzierten sich die Unfallzahlen deutlich.
Zwischen 2010 und 2012, während Phase 2, wurden die organisatorischen Rahmenbedingungen geschaffen. Mitarbeiter auf allen Ebenen wurden geschult, Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten definiert und Sofortmaßnahmen wie das betriebliche Vorschlagswesen etabliert. Das Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltmanagementsystem von STREICHER wurde mehrfach mit Preisen ausgezeichnet, z. B. mit dem Health And Safety Award der International Pipeline & Offshore Contractors Association IPLOCA.
Sicherheit lohnt sich!
So konnten trotz steigender Mitarbeiterzahlen die Unfälle seit Einführung des neuen Systems zusätzlich minimiert werden, insgesamt um 70 Prozent. Der Kostenaufwand für das Unternehmen und ebenso bei der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft reduzierte sich während dieser Phase um 27 %. Nun macht sich STREICHER an die restlichen 30 Prozent Unfallquote. „Diese sind in den meisten Fällen auf persönliche Ursachen wie Unachtsamkeit oder die unsachgemäße Benutzung der persönlichen Schutzausrüstung zurückzuführen“, weiß Amir Tajik, Leiter der SGUQ-Abteilung. Phase 3 des von Amir Tajik und der STREICHER-Geschäftsführung ausgearbeiteten Sicherheitskonzepts konzentriert sich auf das Sicherheitsbewusstsein und die Eigenverantwortlichkeit jedes einzelnen Mitarbeiters.
Gemeinsam zu mehr Sicherheit
Für Phase 3 sind bereits viele Aktionen geplant, die das Sicherheitsbewusstsein der Mitarbeiter stärken sollen. Die erste Veranstaltung aus diesem Programm fand im Rahmen der diesjährigen Jahresunterweisung statt. Bei einem Workshop erörterten alle 320 Teilnehmer – gewerbliche Mitarbeiter und Führungskräfte – gemeinsam zunächst in Paarinterviews, dann in 8er- und später in 32er-Gruppen Herausforderungen und Vorschläge und erarbeiteten im Anschluss entsprechende Maßnahmenvorschläge für verbesserte Sicherheitsbedingungen am Arbeitsplatz. Die besten Vorschläge wurden am Ende der zweitägigen Veranstaltung in einem Plenum vorgestellt und mit der Geschäftsleitung diskutiert. „Wir werden jeden dieser Vorschläge analysieren, auf Umsetzbarkeit überprüfen und versuchen, diese umzusetzen“, sagt Amir Tajik. „Die Mitarbeiter sollen sich aktiv am Arbeitssicherheitsgeschehen beteiligen. Das ist unser erster Schritt, das Bewusstsein zu schärfen.“
Sicher mit dem richtigen Slogan
In der Tat verhaften Sicherheitsvorschriften eher bei den Mitarbeitern, wenn diese selbst daran mitgewirkt haben. Das bestätigt Sonja Berger, Psychologin bei der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft, die den Workshop moderierte. Ein großer Diskussionspunkt während des Workshops war immer wieder der Zeitfaktor. Zeit- und Leistungsdruck drohen den Blick für Gefahren und damit für die Arbeitssicherheit zu verstellen. „Hier braucht es einen klaren Standpunkt des Unternehmens“, sagt Sonja Berger. „Die Botschaft der STREICHER-Geschäftsführung bei diesem Workshop war deutlich: Sicherheit geht vor Dringlichkeit! Wenn das gut kommuniziert wird, nehmen die Mitarbeiter das auch schnell an.“ Den entsprechenden Slogan hat das Unternehmen bereits gefunden: Bei STREICHER sollen künftig alle Mitarbeiter sagen können: „Wir sind StreICHER.“