38,5 Prozent der Unternehmen zählen zu digitalen Vorreitern in der Ausbildung

Immer mehr Unternehmen bereiten ihre Auszubildenden auf die digitalen Herausforderungen des Arbeitslebens vor. Inzwischen zählen 38,5 Prozent der Unternehmen zu den Ausbildungsunternehmen 4.0 und somit zu den digitalen Vorreitern. Neben einer intensiveren Vermittlung digitaler Kompetenzen steigt auch die Nutzung digitaler Technologien. So bilden sich Ausbilderinnen und Ausbilder in zwei von drei Unternehmen regelmäßig im Hinblick auf neue Technologien weiter. Rund 60 Prozent der befragten Unternehmen sehen für die weitere Digitalisierung in der Ausbildung noch Optimierungsbedarf beim Informationsaustausch mit anderen Beteiligten der Berufsbildung. Dies zeigt eine Studie des Projekts „NETZWERK Q 4.0“ am Institut der deutschen Wirtschaft (IW).

Abstimmungs- und Investitionsaufwand erschweren Digitalisierung

Trotz des Digitalisierungsfortschritts sind auch weiterhin noch einige Herausforderungen zu meistern. Etwa die Hälfte der digitalen Nachzügler nannten den hohen Abstimmungsaufwand bei der Einführung neuer Technologien als kontraproduktiv für den Umbauprozess. Auch der finanzielle Aufwand sowie die Beschaffung digitaler Arbeits- und Lernmittel behindern die Ausweitung digitaler Maßnahmen im Ausbildungsalltag. Zudem hatte etwa ein Viertel der Befragten Bedenken im Hinblick auf Infrastruktur- und Datenschutz, die keine weitere Digitalisierung erlauben.

Obwohl AusbilderInnen im gesamten Digitalisierungsprozess eine Schlüsselrolle übernehmen, fehlt es in sieben von zehn der digitalen Nachzüglerunternehmen und sechs von zehn Second Movern an Zeit für die Umstellung des Ausbildungsprozesses. Fehlende Kompetenzen der AusbilderInnen hindern ein Drittel der Unternehmen an der weiteren Digitalisierung der Ausbildung.

Zusammenwirken aller Beteiligten kann Prozess optimieren

Um die Herausforderungen der Zukunft bestmöglich zu meistern, ist ein effizienteres Zusammenwirken aller am Prozess Beteiligten unerlässlich. So wünschen sich knapp drei Viertel der Unternehmen gemeinsame digitale Prozesse mit Kammern und Berufsschulen. „Häufig sind die technischen Systeme der Unternehmen und der Berufsschulen nicht miteinander kompatibel und es kommt zu Schnittstellenproblemen. Dies kann den Lernerfolg der Auszubildenden erschweren. Für uns ist klar, dass das duale System als Ganzes künftig deutlich digitaler werden muss – mit allem, was dazu gehört“, so Risius.

Die Studie zum Download: https://netzwerkq40.de/fileadmin/user_upload/Mediathek/publikationen/Studie_012022_Q_4.0.pdf