Wie beim Schüleraustausch während der Schulzeit: Nach dem Abitur ein Auslandsjahr einzulegen, ist bei vielen jungen begehrt. Wer im nächsten Sommer das Abitur bekommt, hat jetzt noch genügend Zeit, das Auslandsjahr vorzubereiten. Dazu empfiehlt die gemeinnützige Stiftung Völkerverständigung ein Vorgehen in acht Schritten.
1) Die Ziele für das Auslandsjahr klären Das Auslandsjahr nach dem Abitur, das Gap Year, ist dann gut, wenn man ein anderes Land und dessen Menschen kennen lernen will. Man lernt die Sprache in dem Land gut. Außerdem nutzen viele junge Leute das Gap Year dazu, sich selbst besser kennen zu lernen und eine Idee bekommen zur Frage, was sie künftig beruflich machen wollen.
2) Die Gap Year-Programme prüfen. Nach dem Abitur hat man eine ganze Reihe von Möglichkeiten, die von Au Pair, über Entwicklungshilfe, Freiwilligendienste, Sprachreisen, Studieren im Ausland bis zu Work and Travel reichen. Die Programme setzen im Normalfall voraus, dass man volljährig ist. Für das Auslandsjahr muss man bereit sein, neben der Zeit und dem Arbeiten im Ausland auch finanzielle Mittel zu investieren.
3) Die Gap Year-Programme vergleichen: Die Programminhalte. Die Programme unterscheiden sich nach der Art der Tätigkeit: Auf Pair heißt vor allem Hilfe bei der Kinderbetreuung und im Haushalt deiner Gastfamilie. Freiwilligendienste finden in Krankenhäusern, Kitas, Grundschulen und anderen Sozialeinrichtungen in Entwicklungsländern statt. Sprachreisen kann man relativ frei gestalten. Ein Schnupperstudium im Ausland ist eine Vorbereitung auf ein späteres Studium. Work and Travel kombiniert das Reisen in dem Land mit Zeiten, in denen man arbeitet, meistens in Form von Hilfstätigkeiten in Gastronomie und Landwirtschaft.
4) Die Gap Year-Programme vergleichen: Die Dauer. Die meisten Programme setzen eine Mindestauer von 6 Monaten voraus. Nur bei nicht vom Staat geförderten Programmen, insbesondere Freiwilligenprojekten, gibt es Angebote für Kurzzeitprogramme von zwei, drei Monaten.
5) Die Gap Year-Programme vergleichen: die Eigenständigkeit der jungen Leute. Bei einem Teil der Programme bekommt man Familienanschluss bzw. Betreuung: bei Au Pair, Entwicklungshilfe und Freiwilligendiensten. Bei Work and Travel bekommt man zwar den Start vorbereitet, wenn man das mit einer Agentur organisiert. Im Ausland ist man dann weitgehend unabhängig.
6) Die Gap Year-Programme vergleichen: Die Kosten. Ein Jahr im Ausland leben ist mit erheblichen Kosten verbunden. Bei den Programmen, bei denen man arbeitet, kann man einen wesentlichen Teil zu den Kosten beitragen. Aber auch dann muss man mit Netto-Kosten zwischen 5.000 und 10.000 Euro rechnen. Bei den staatlich subventionierten Programmen, liegt der eigene Kostenanteil meistens unter 5.000 Euro.
7) Die Gap Year-Programme vergleichen: Stipendien und Förderprogramme. Die oben genannten Kosten sind bereits so gerechnet, dass wesentliche Kostenanteile selbst verdient oder durch den Staat finanziert werden. Darüber hinaus gibt es gelegentlich Stipendien von Stiftungen und Agenturen, die einen Zuschuss zu den Reisekosten beisteuern. Einen Überblick zum Thema Stipendien gibt es hier: schueleraustausch-portal.de/stipendien
8) Die Entscheidung für das Auslandsjahr sollte man erst treffen, nachdem man mit mehreren Ehemaligen und mit mehreren guten Agenturen gesprochen hat. Ehemaligenberichte und professionelle Austausch-Organisationen für das Gap Year findet man online im Schüleraustausch-Portal (schueleraustausch-portal.de) und im Schüleraustausch-Blog (schueleraustausch-portal.de/bog). Nach der Internet-Recherche sollte man Gespräche mit Ehemaligen und Anbietern führen. Dafür gibt es die bundesweiten AUF IN DIE WELT-Messen der gemeinnützigen Stiftung Völkerverständigung, die nur qualifizierte Anbieter zulässt. Orte und Termine: aufindiewelt.de/messen. Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen unter:
https://www.schueleraustausch-portal.de