„Alexa, hörst du gerade zu?“ / ISM-Professor Dr. Matthias Lederer über Chancen und Risiken Künstlicher Intelligenz

„Alexa, schalte den Weihnachtsbaum an!“ Smarte
Mini-Lautsprecher mit Sprachsteuerung liegen absolut im Trend und
sind beliebte Geschenke zu Weihnachten. Auf Zuruf können die
Assistenten unsere Lieblingsplaylist in Dauerschleife abspielen oder
Festtagsschmuck zum Leuchten bringen. Trotzdem löst die Vorstellung,
dass sie permanent zuhören und so an Nutzerdaten gelangen könnten,
Unbehagen aus. Prof. Dr. Matthias Lederer lehrt an der International
School of Management (ISM) im Bereich Wirtschaftsinformatik und weiß,
wie es um unsere Datensicherheit steht und warum wir Künstlicher
Intelligenz mit Vorsicht begegnen.

„Aktuell müssen wir als Endkunden dem Versprechen, dass unsere
Nutzerdaten nicht missbraucht werden, blind vertrauen. Denn ob Alexa
wirklich weghört, wenn man das Mikrofon ausschaltet oder nicht – oder
ob sie gerade dann erst mithört – kann nicht abschließend geklärt
werden. Das wissen nur die Konzerne selbst“, so Lederer. Aus seiner
Sicht kommt die Diskussion viel zu spät. „Nehmen wir ein typisches
Meeting im Unternehmen, an dem vier Personen teilnehmen. Da kommen
schnell mal zwölf Mikrofone zusammen, die alle potenziell
Geschäftsgeheimnisse sammeln können. Jeder hat ein Smartphone und
einen Laptop. Zusätzlich ist eine Videoanlage im Raum und eine Licht-
und Temperatursteuerung, die sich mit Sprache steuern lassen.“

Amazon, Google und Apple sind sich über die Unsicherheit der
Endkunden im Klaren und diskutieren ihre Verantwortung aktuell sehr
öffentlich. Dabei gibt es bereits mögliche Lösungsansätze. „Bei einem
Kühlschrank haben wir objektive Energieklassen, beim Autoreifen
messen wir Umweltverträglichkeit ebenfalls nach Klassen. Wo bleibt
ein Sicherheitslabel für Künstliche Intelligenzen? Solch ein Ansatz
könnte im Markt Transparenz liefern“, ist sich der ISM-Experte
sicher.

Hundertprozentige Gewissheit gibt es für Nutzer nicht. Da bleibt
nur das Vertrauen in die Versprechen der Konzerne. Abgesehen von der
Angst um unsere Daten stehen viele Menschen Künstlicher Intelligenz
jedoch grundsätzlich erst einmal skeptisch gegenüber. „Was uns am
meisten ängstigt, so zeigen es Studien, ist die sogenannte
Super-Intelligenz – ein System, das sich selbstständig völlig neues
Wissen erschließt und dem Menschen einmal überlegen sein könnte“,
erklärt Lederer. „Assistiert Künstliche Intelligenz in einem Krieg,
finden wir dies moralisch bedenklich. Trifft sie autonome
Entscheidungen sehen wir unser Wert- und Sicherheitsgefüge in
essenzieller Gefahr. Langfristig brauchen wir daher einen ethischen
Standard für den Einsatz Künstlicher Intelligenz.“

Die Angst, die auch Hollywoodstreifen wie „I-Robot“ und „Matrix“
verbreiten, ist Fiktion, weiß Lederer. „In der Wirklichkeit lernen
Systeme wie Säuglinge die Welt durch Ausprobieren und Abschauen
kennen und nehmen uns hoffentlich so viele lästige Alltagsaufgaben
ab. Ich finde es paradox, dass in der Presse und wissenschaftlichen
Diskussionen bei Fachkongressen immer wieder ethische und
angsteinflößende Themen angeschnitten werden.“ Weniger Angst haben,
mehr Nutzen erkennen, lautet der Rat des ISM-Experten: „In einer
komplexen Welt ist es sinnvoll, wenn uns Künstliche Intelligenzen
unterstützen. Ein Schuh, der Stürze von alten Menschen vorhersagen
kann oder Roboter, die demente Personen unterhalten, sind nur der
Anfang.“

Hintergrund:

Die International School of Management (ISM) zählt zu den
führenden privaten Wirtschaftshochschulen in Deutschland. In den
einschlägigen Hochschulrankings rangiert die ISM regelmäßig an
vorderster Stelle. Die ISM hat Standorte in Dortmund, Frankfurt/Main,
München, Hamburg, Köln und Stuttgart. An der staatlich anerkannten,
privaten Hochschule in gemeinnütziger Trägerschaft wird der
Führungsnachwuchs für international orientierte
Wirtschaftsunternehmen in kompakten, anwendungsbezogenen
Studiengängen ausgebildet. Alle Studiengänge der ISM zeichnen sich
durch Internationalität und hohe Lehrqualität aus. Projekte in
Kleingruppen gehören ebenso zum Hochschulalltag wie integrierte
Auslandssemester und -module an einer der über 180
Partneruniversitäten der ISM.

Pressekontakt:
Maxie Strate
Leiterin Marketing & Communications
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