Auszubildende repräsentieren eine Altersgruppe, innerhalb derer wir die unterschiedlichsten Reifegrade feststellen können. Zahlreiche Jugendliche scheinen bei Ausbildungsbeginn die Schwelle zum Erwachsensein bereits im Großen und Ganzen hinter sich gelassen zu haben und machen einen gefestigten Eindruck. Doch auch das Gegenteil ist bekannt; vielfach zeigen die Lebenseinstellungen und Verhaltensmuster Jugendlicher noch relativ unausgereifte Züge, was aus entwicklungspsychologischer Sicht auch völlig normal ist. Denn während des Zeitraumes bis zum vollständigen Erwachsensein machen wir wichtige physische wie auch psychische Entwicklungsprozesse durch, welche die jeweilige Persönlichkeitsbildung auf ganz individuelle Weise bestimmen und Menschen unterschiedlich formen.
In der betrieblichen Berufsausbildung begegnen uns diese unterschiedlichen Ausprägungen fast täglich, und sie lassen sich anhand zahlreicher Kriterien und in verschiedensten Situationen beobachten. Als Ausbilderin und Ausbilder sind Sie gefordert, angemessen damit umzugehen und richtig darauf zu reagieren. Sie be?nden sich damit in einer multifunktionalen Rolle. Bei einem Azubi sind Sie als Coach und Berater, bei einem anderen als Erzieher und Impulsgeber, in weiteren Fällen vielleicht als Kon?iktmanager gefordert. Die damit verbundene Verantwortung ist nicht zu unterschätzen. Eine einzige unüberlegte Reaktion im Umgang mit schwierigen Azubis, insbesondere wenn diese mit einer voreiligen Bewertung verknüpft ist, kann der Ausbildungsmotivation schweren Schaden zufügen und den Ausbildungserfolg gefährden.
Um dieses zu vermeiden benötigen Sie solide psychologische Fachkenntnisse, die Ihnen helfen, Ihre Beobachtungen und Wahrnehmungen richtig zu interpretieren und daraus mitarbeiter- und situationsgerechte Handlungen und Führungsentscheidungen abzuleiten. Auf dieser Grundlage wird es Ihnen gelingen, Ihre Führungskompetenz auszubauen und der Ausbildungsmotivation auf breiter Ebene wichtige zusätzliche Impulse zu verleihen. Unser Seminar „Praktische Psychologie in der Ausbildungsarbeit“ vermittelt Ihnen die dazu benötigten Kenntnisse und gibt Ihnen wertvolle Handlungshilfen für den Ausbildungsalltag, die Sie bereits morgen in die Praxis übertragen können. Sie werden rasch erkennen: es gibt keine Führungssituation in der Ausbildungsarbeit, an der man nicht trainieren kann!
Aus dem Inhalt:
– Entwicklungspsychologische Fakten
– Persönlichkeitsmuster u. -bildung bei jungen Menschen
– Persönlichkeitsentwicklung bei Mädchen und Jungen
– Was Jugendliche heute von der Ausbildung erwarten
– Entwicklungsprobleme und Motivationsdefizite
– Wichtiges über Motivationspsychologie und –arten
– Kommunikationspsychologie