91. und 92. Vollversammlungen der Handwerkskammer Karlsruhe

Das Handwerk befindet über seine eigenen Anliegen. Es tut dies demokratisch und basisorientiert in seinen Vollversammlungen. Während in der 91. Vollversammlung der Bericht des „noch“ Kammerpräsidenten Joachim Wohlfeil, das Grußwort des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus sowie ein aktueller Sachstandsbericht zum geplanten Neubau der Bildungsakademie und die Genehmigung des Jahresabschlusses 2023 im Mittelpunkt standen, ging es in der 92. Vollversammlung um die Neuwahl aller Gremien und im Bericht von Hauptgeschäftsführer Walter Bantleon um die Bilanz des letzten Jahres.

Bantleon informierte von über 20.700 Betrieben in den vier Landkreisen Karlsruhe, Rastatt, Calw, dem Enzkreis und den drei Städten Baden-Baden, Karlsruhe und Pforzheim. Gegenüber dem Vorjahr hat sich damit die Zahl der eingetragenen Betriebe weiter erhöht, dazu beigetragen haben insbesondere die Gewerke im zulassungsfreien Handwerk. Erfreulich, so der Hauptgeschäftsführer, sei die Entwicklung der Lehrlingszahlen. Mit 2.332 neu abgeschlossenen Lehrverträgen sei ein gutes Ergebnis erzielt werden. „Insbesondere die Ausbildung für Menschen mit Fluchthintergrund (210) sei ein großer Integrationsbeitrag des Handwerks und trage zur Fachkräftesicherung bei“, so Bantleon.

Kammerpräsident Joachim Wohlfeil sprach in seiner Rede das 125jährige Jubiläum der Handwerkskammern an. „Damals wurden die Grundsteine gelegt für ein System der Aus- und Fortbildung sowie der Qualitätssicherung, das seinesgleichen sucht und das inzwischen auf der ganzen Welt einen hervorragenden Ruf genießt“. Er forderte eine neue Modernisierungswelle, die das Land wieder voranbringen soll.

Gewählt wurde nicht nur in der konstituierenden 92. Vollversammlung am Nachmittag. Schon am Vormittag war Dr. Patrick Jakob, der die Bildungsakademie der Handwerkskammer leitet, einstimmig zum Stellvertretenden Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Karlsruhe gewählt worden. Sein großes Zukunftsprojekt wird vor allem der Bau der neuen Bildungsakademie mit einem Investitionsvolumen von über 130 Millionen Euro in Karlsruhe-Neureut sein. Derzeit arbeiten 25 Architekturbüros im Rahmen eines Wettbewerbs an Entwürfen für die neue Bildungsakademie. Den Sieger kürt im Februar 2025 ein eigens eingerichtetes Preisgericht.