Wenig Zeit für Mitarbeiterführung
Fragt man Manager nach ihrer Zeit, ist diese vor allem eines: knapp. Nach der aktuellen
Cegos-Studie ist sie vor allem dann knapp, wenn es um eine grundlegende Aufgabe eines
Managers geht – um das Leiten und Koordinieren von Mitarbeiter-Teams. Nur 21 Prozent
der Manager in Europa können mehr als die Hälfte ihrer Arbeitszeit nutzen, um Mitarbeiter
zu führen. In Deutschland sind es sogar nur 14 Prozent. Das Berichtswesen an
Geschäftsführung oder Vorstand nimmt hingegen bei 65 Prozent der befragten Manager
mehr als ein Drittel ihrer Zeit in Anspruch. „Die Schwerpunkte im Management verschieben
sich“, sagt Hartmut Jöhnk, Geschäftsführer Cegos Deutschland. Einen Grund hierfür sieht
er in der Wirtschaftskrise. „Sie hat dazu geführt, dass Manager die wirtschaftlichen
Faktoren noch genauer verfolgen und ihr Top Management über die ökonomischen
Entwicklungen auf dem Laufenden halten müssen. Und das möglichst lückenlos.“
Zeit für Weiterbildung nutzen
Manager sind Führungskraft, Projektkoordinator und Bindeglied zum Top Management
gleichzeitig. „Da fehlt oft die Zeit“, betont Jöhnk. Zeit für Weiterbildung zum Beispiel. Auch
das macht die Cegos-Studie deutlich: Denn obwohl Führungskräfte immer trainiert wurden
und auch weiterhin werden, haben fast ein Viertel der befragten Manager (24 Prozent)
noch an keiner Weiterbildungsmaßnahme teilgenommen. Hinzu kommt: Die Mehrheit der
Führungskräfte (77 Prozent), die ein oder mehrere Trainingsprojekte durchlaufen haben,
wurden in konventioneller Klassenraum-Atmosphäre und damit organisatorisch aufwändig
und zeitintensiv geschult. „Zwar ist das Präsenzlernen immer noch die dominierende
Lernform“, weiß Andreas Kühn, Manager Consultant bei Cegos Deutschland. „Mit Blended
Learning und e-Learning kann hingegen ortsunabhängig und im eigenen Tempo am
Computer gelernt werden. Das ermöglicht eine individuelle Zeiteinteilung und damit auch
einen Zeitgewinn“, ist sich der erfahrene Management-Trainer sicher.
Neue Zeiten, neue Aufgaben
Diese Zeit könnten Manager in Zukunft für weitere Aufgaben nutzen. So sehen 48 Prozent
der Führungskräfte in der Entwicklung von Nachwuchskräften ebenso eine
Herausforderung für das Management wie im Umgang mit einer länger arbeitenden,
älteren Generation (46 Prozent). „All das, die Wirtschaftskrise, die Globalisierung und die
Generationsfrage zwingen Unternehmen und Manager zum Umdenken“, so Hartmut
Jöhnk. „Der Manager-Beruf, der jetzt bereits im Umbruch ist, wird sich neu definieren.“
Weitere Informationen und Ergebnisse zur „Management-Praxis in Europa“ gibt es in der
kompletten Cegos-Studie, die kostenlos per Mail bestellt werden kann: info@cegos.de.
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