„Die Agenda 2010 hat die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands gesteigert und war ein Schritt in die richtige Richtung. Die Wirtschaft sieht jedoch mit Sorge, dass die Große Koalition in Berlin jetzt mit zusätzlichen Belastungen für die Unternehmen wieder Schritte in die entgegengesetzte Richtung unternimmt.“ Mit diesen Worten begrüßte Wolfgang Grießl, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg, heute Bundeskanzler a. D. Gerhard Schröder bei der gemeinsamen Veranstaltung der Bonner Akademie für Forschung und Lehre praktischer Politik (BAPP) und der IHK Bonn/Rhein-Sieg zur „Agenda 2010 – Bilanz einer Reform und Perspektiven für die Zukunft“ im Bonner Universitätsforum.
„Ich möchte Kanzler Schröder ganz persönlich danken, dass er mit der Agenda 2010 mutig und entschlossen eine Tür aufgestoßen hat, unsere Sozialsysteme an die neue Zeit anzupassen“, zitierte Grießl Worte von Bundeskanzlerin Angela Merkel aus dem Jahr 2005. Mit der Agenda 2010 sei eine enorme Leistung verbunden gewesen und dafür gelte es auch heute noch Dank zu sagen: „Dank Ihrer Reformen hat sich in Deutschland viel bewegt -auch hier in der Region Bonn. Die Wirtschaftslokomotive nahm wieder Fahrt auf, Menschen kamen in Lohn und Brot, Unternehmen atmeten wieder mehr Freiheit“, sagte Grießl: „Mit Erstaunen und Sorge nehmen wir Unternehmer allerdings aktuell zur Kenntnis, dass die Große Koalition den Weg des Fortschritts gerade verlässt.“ Dabei stellte der IHK-Präsident insbesondere die Rente mit 63, die Mütterrente und den gesetzlichen Mindestlohn heraus: „Der wirtschaftspolitische Mantel der Geschichte umweht uns wieder.“