Junge Menschen mit Migrationshintergrund
erreichen tendenziell einen höheren Bildungsabschluss als ältere
Altersgruppen. Wie der am 13. Juni 2014 veröffentlichte Bericht
„Bildung in Deutschland 2014“ anhand von Ergebnissen des Mikrozensus
2012 zeigt, haben 37 % der 30- bis 34-Jährigen mit
Migrationshintergrund die Hochschulreife erworben, während der Anteil
bei den 60- bis 64-Jährigen bei nur 24 % liegt. Der Anteil der
Personen mit Migrationshintergrund ohne beruflichen Bildungsabschluss
ist bei den 30- bis 34-Jährigen mit 35 % zwar ebenfalls niedriger als
bei den älteren Personen, er ist aber immer noch mehr als drei Mal so
hoch wie der entsprechende Anteil der gleichaltrigen Personen ohne
Migrationshintergrund (11 %).
Unter den Personen mit Migrationshintergrund gibt es erhebliche
Unterschiede nach den Herkunftsregionen. Mehr als jede zweite Person
mit türkischem Migrationshintergrund (53 %) weist in der Altersgruppe
der 30- bis 34-Jährigen keinen beruflichen Bildungsabschluss auf,
während der Anteil unter den Personen mit Migrationshintergrund aus
europäischen Staaten deutlich geringer ist. Im Vergleich wird jedoch
deutlich, dass insbesondere die jüngeren türkischstämmigen Personen
mit Migrationshintergrund einen sehr viel höheren Bildungsstand
aufweisen als die älteren.
Auch der Bildungsstand der Gesamtbevölkerung hat sich in den
letzten Jahrzehnten deutlich erhöht. So ist der Anteil der Personen
mit Hochschulreife bei den 30- bis 34-Jährigen mit 43 % etwa doppelt
so hoch wie bei den 60- bis 64-Jährigen (22 %). Der Anteil der
Personen mit Hochschulabschluss ist bei der jüngeren Altersgruppe
ebenfalls deutlich höher (+ 7 Prozentpunkte). Dieser Zuwachs ist zu
einem großen Teil auf die höheren Bildungsabschlüsse von Frauen
zurückzuführen. Der Anteil der 30- bis 34-jährigen Frauen mit
Hochschulabschluss (24 %) ist mehr als doppelt so hoch wie der
entsprechende Anteil bei den 60- bis 64-Jährigen (11 %).
Die genannten Verbesserungen sind auf eine erhöhte
Bildungsbeteiligung und die vermehrte Zuwanderung von
Hochqualifizierten zurückzuführen.
Neben den dargestellten Ergebnissen aus dem Mikrozensus 2012
finden sich im Bericht „Bildung in Deutschland 2014“ zahlreiche
Ergebnisse aus unterschiedlichen Bereichen der amtlichen und
nichtamtlichen Statistik. In der Publikation werden die genannten und
weitere bildungsrelevante Indikatoren zu Themen der frühkindlichen
Bildung, Betreuung und Erziehung, der allgemeinen und beruflichen
Bildung, der Hochschulbildung und der Weiterbildung im
Erwachsenenalter präsentiert. Der Bericht wurde zum fünften Mal im
Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und
der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder (KMK) verfasst.
Der Autorengruppe unter Federführung des Deutschen Instituts für
Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) gehören Expertinnen und
Experten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, des
Deutschen Jugendinstituts (DJI), des Deutschen Zentrums für
Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) und des Soziologischen
Forschungsinstituts der Universität Göttingen (SOFI) an.
Der vollständige Bericht steht im Internetangebot unter
www.destatis.de –> Publikationen –> Thematische Veröffentlichungen
–> Bildung, Forschung, Kultur –> Bildungsstand zur Verfügung. Unter
http://www.bildungsbericht.de/ finden Sie ebenfalls den vollständigen
Bericht sowie zusätzliche Tabellen zum Download.
Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) sowie
weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des
Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de/presseaktuell
zu finden.
Weitere Auskünfte gibt:
Dr. Iris Gönsch,
Telefon: (0611) 75-4150,
www.destatis.de/kontakt
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Statistisches Bundesamt
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