Während eine knappe Mehrheit (53%) der in Deutschland lebenden Studenten ihre Finanz-Karriere in Frankfurt planen, bereiten sich bereits mehr als ein Drittel (34%) auf einen Karrierestart im Ausland vor, wobei das Finanzzentrum London als klarer Gewinner unter den alternativen Auslandsstandorten hervorgeht. Auf dem zweiten Platz in Deutschland landet Düsseldorf.
Dabei würden viele der Befragten auch gern für ausländische Institute arbeiten. So folgen auf die Deutsche Bank, die mit 24% als beste Adresse für den Einstieg erachtet wird, die beiden US-Investment-Banken Goldman Sachs (15%) und J.P. Morgan (10%) der abgegebenen Stimmen. Ähnliche Ergebnisse gab es auch in England, wo eindeutig die US-Banken das Rennen machten und Goldman Sachs den ersten Platz belegte.
Trotz der guten Aussichten in Deutschland liebäugeln viele Studenten mit einem Karrierestart im Ausland. Dabei wurde bereits der Hälfte der diesjährigen Absolventen ein Angebot unterbreitet (47%). Von den Studenten, die ihr Studium erst später abschließen werden, konnten sich immerhin 83% einen Praktikumsplatz sichern. Dagegen haben in England nur ein Drittel (29%) bereits ein Stellenangebot erhalten und die Hälfte der Befragten (51%) konnte einen Praktikumsplatz erlangen.
Der Begeisterung deutscher Wirtschaftsstudenten für eine Karriere in den Finanzdienstleistungen bleibt ungebremst – 94% der Befragten, die bisher keinen Arbeitsvertrag oder Praktikumsplatz in der Tasche haben, wollen es auch weiterhin versuchen.
Auch der Imageverlust der Bankberufe infolge der Finanzkrise scheint kaum einen Studenten von einer Karriere in den Finanzdienstleistungen abzuhalten, denn nur 17% der Befragten gaben an, es wäre ihnen unangenehm, Freunden von ihrem Berufswunsch im Finanzsektor zu erzählen.
Überdies scheinen deutsche Absolventen ihren Selbstwert höher einzustufen als die befragten Studenten in England – nur ein Fünftel (22%) der in Deutschland lebenden Absolventen wäre bereit, kostenlos zu arbeiten, um einen ersten Job im Finanzwesen zu bekommen. Im Vergleich hierzu würden fast zwei Drittel der englischen Mitbewerber kostenlos arbeiten.
James Bennett, Geschäftsführer von eFinancialCareers.de, kommentiert:
„Obwohl es sehr positiv ist, dass sowohl Job- als auch Praktikumsaussichten gut sind, ist doch klar, dass Frankfurt im Wettbewerb um talentierte Wirtschaftsstudenten steht. Die Personalabteilungen der deutschen Finanzdienstleister stehen mehr denn je vor der Herausforderung, talentierten Absolventen sowohl die geforderte internationale Erfahrung zu bieten als auch die Nachwuchskräfte langfristig in Deutschland zu halten.“
Sowohl die eFinancialCareers.de-online-Umfrage unter 102 deutschen Studenten als auch die eFinancialCareers.com-online-Umfrage unter 315 Studenten in England wurden im Juli 2010 ausgeführt.
-Ende-