Immer mehr deutsche Eltern wählen für ihre Kinder private Erziehungs- und Bildungseinrichtungen. Dabei stehen sich Tagesbetreuung und klassische Internate in nichts nach. Viele Privatschulen führen sogar Wartelisten. In den 20 Jahren von 1990 bis 2010 haben sich die Schülerzahlen an privaten Bildungseinrichtungen in Deutschland um 30% erhöht. Das ist eine stolze Zahl, vor allem wenn man bedenkt, dass in dieser Zeit die Schülerzahl insgesamt eher zurückgegangen ist. Absolut gesehen leben derzeit 40.000 Schülerinnen und Schüler in Deutschland an 250 Internatsschulen. Das entspricht einem Durchschnitt von 160 Internatsschülern pro Einrichtung. Daran kann man durchaus die familiäre Atmosphäre in diesen Einrichtungen ablesen.
Als eine der ältesten Privatschulen Deutschlands und Vorreiter in Sachen innovativer Erziehungs- und Bildungsangebote gehen schon seit einiger Zeit die Zinzendorfschulen in Königsfeld/Schwarzwald neue Wege, kooperieren mit der regionalen Wirtschaft und führen auch gemeinsame Veranstaltungen durch. Am 12. Oktober diesen Jahres wird zum Thema „Lernen“ der Hirnforscher Dr. Wulf Bertram, Verleger von Prof. Dr. Manfred Spitzer, nach Königsfeld kommen.
Dazu sind sowohl Eltern als auch Kunden von Industrie- und Dienstleistungsunternehmen eingeladen. „Lernen ist ein Thema fürs Leben, nicht nur für die Schule“, sagt Rainer Wittmann, Geschäftsführender Schulleiter der Zinzendorfschulen und Internate. Gerade für Internatsschüler scheint diese Form der Öffnung gegenüber der freien Wirtschaft sehr gut anzukommen, sind doch gerade deren Familien häufig aus genau dieser Zielgruppe.
Erst Anfang des Jahres 2010 haben die Zinzendorfschulen eine groß angelegte Elternbefragung durchgeführt und ganz gezielt nach Werten und Empfindungen im Zusammenhang mit deren Erziehungs- und Bildungsarbeit durchgeführt. Dabei zeigte sich deutlich die überragende Bedeutung menschlicher Zuwendung und individueller Betreuung als Grundlage jeglicher Bildung überhaupt.
So treten, zu den aktuellen Bildungsinhalten, wieder mehr und mehr traditionelle humanistisch-christliche Werte in den Fokus der Pädagogen in Königsfeld. Die Internate spielen dabei eine zentrale Rolle, denn hier lernen Kinder und Jugendliche die Kultur menschlichen Umgangs untereinander über einen langen Zeitraum. Mehr denn je entstehen daraus lebenslange Verbindungen und ein weltweites Netzwerk. „Unsere Internatsschüler lernen hier einerseits Selbstmanagement, dazu ein hohes Maß an Sozialkompetenz“, betont Wittmann.
Die Wirklichkeit gibt dem erfahrenen Pädagogen Recht: Am Zinzendorfschulwerk mit seinen insgesamt 1.200 Schülerinnen und Schülern haben dieses Jahr von 228 Absolventen bereits 160 bestanden. Das bedeutet im Detail: 119 Schülerinnen und Schüler des Zinzendorf-Gymnasiums, Wirtschafts-Gymnasiums und Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums, 41 Schülerinnen und Schüler der Realschule. Weiterhin 68 voraussichtliche Absolventen der Beruflichen Schulen. Diese Prüfungen sind noch am laufen. „Mit unserem unvergleichlichen schulischen Angebot, der individuellen Begleitung, besonders aber durch unsere Atmosphäre, erlangen viele Kinder und Jugendliche Leistungen, die sie von sich selbst nie für möglich gehalten hätten“, sagt Rainer Wittmann.
Die Eltern scheint’s zu freuen! Verständlich, denn die Zinzendorf-Internate leisten eine ganze Menge für das zukünftige Leben der ihnen anvertrauten Kinder und somit natürlich auch deren Eltern.