Fast jedes dritte Unternehmen in der Region Bonn/Rhein-Sieg befürchtet Risiken in seiner wirtschaftlichen Entwicklung aufgrund des Fachkräftemangels. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg bei rund 250 Unternehmen. Dabei ziehen 30 Prozent der befragten Unternehmen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf als Lösung ihrer Fachkräfteengpässe in Betracht. Durch ausreichend Betreuungsplätze können Mütter und auch Väter wieder schneller in den Beruf zurückkehren. Bei der Umsetzung der Betreuungsquote besetzt NRW jedoch noch den letzten Platz.
„Kinderbetreuung ist sowohl für Eltern als auch für Unternehmen wichtig. Es ist davon auszugehen, dass der tatsächliche Bedarf nach Betreuungsangeboten höher ist als die gesetzlich garantierte Quote von 39 Prozent, die im August 2013 umgesetzt werden muss,“ sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Hubertus Hille. „Einen Engpass an Kinderbetreuungsplätzen kann sich die Region, die für junge Familien attraktiv sein will, nicht leisten.“
47,1 Prozent der befragten Betriebe, die Vakanzen haben, suchen Mitarbeiter mit (Fach-)Hochschulabschluss. Mitarbeiter mit einer dualen Ausbildung fehlen in 41,2 Prozent der Unternehmen, die offenen Stellen nicht besetzen können. Aufgrund von freien Stellen, die nicht besetzt werden können, befürchten 73,6 Prozent der Unternehmen eine Mehrbelastung für ihre Belegschaft. 38,6 Prozent rechnen sogar mit einer Einschränkung in ihrem Wachstum.