Die vor wenigen Tagen vom Mannheimer „Rat für deutsche Rechtschreibung“ herausgegebenen Zahlen dürften nicht nur Buch-Verlage alarmieren: Jeder fünfte 15-Jährige, so der Verband, ist heute Analphabet.
Dass die Ursachen dafür oft vielschichtig sind, kann, so Matthias Beck, Leiter des Lehrinstituts für Orthographie und Schreibtechnik (LOS) in Backnang, kaum beruhigen. Eine immer größere Anzahl Kinder- und Jugendliche beherrschen, so Beck, grundlegende Regeln der Rechtschreibung überhaupt nicht mehr.
Es sei eine Tatsache, dass immer mehr Kinder zu wenig lesen. Der Grund sei, „dass sie einfach nicht richtig lesen können“, betont Beck. Dabei seien die Gründe einer immer deutlicheren Zunahme der „Lese-/Rechtsschreibschwäche“ (LRS) durchaus vielschichtig. Klar sei aber auch, dass diese den weiteren Bildungs- Berufs- und Lebensweg eines Schülers erheblich beeinflusse. Wichtig für Eltern sei, rechtzeitig etwas dagegen zu tun und nicht den sprichwörtlichen Kopf in den Sand zu stecken.
Ob Probleme im Diktat, beim Lesen, in Aufsätzen oder bei diagnostizierter Legasthenie / LRS – die Folgen können dramatisch sein, so Beck. „Nicht nur in der Schule, im späteren Berufsleben oder überall da, wo Lesen und Schreiben wichtig sind“. Hören, Sprechen, Lesen und Schreiben – wer das gut könne, habe auch gute Startchancen für ein erfolgreiches Leben.