HERZBERG: Fünf junge Frauen und Männer, die im Projekt „Brücken zur Arbeit“ der Herzberger Jugendwerkstatt integriert sind, sind in den Genuss eines Auslandsaufenthalts gekommen. Dieser war gedacht, um „ihnen einen Blick über ihren Tellerrand hinaus zu ermöglichen“, berichtet Benjamin Steinke von der bbw Akademie Potsdam, der seit einigen Monaten mit der Jugendwerkstatt zusammenarbeitet und diese Auslands- und Arbeitserfahrung vermittelt und begleitet hat. Urlaub stand für die Fünf nämlich bei den acht Wochen weit weg von Zuhause nicht an. Stattdessen das Sammeln von beruflichen Erfahrungen. Alexander Ziegelmann beispielsweise arbeitete als Maler und Lackierer. Den Beruf hat er gelernt, jedoch bisher noch keinen Betrieb gefunden, der ihn entsprechend beschäftigen würde. „Spanien war wunderschön“, schwärmt er. Trotz Sprachschwierigkeiten habe ihm die Arbeit sehr gefallen. „Ich würde so ein Praktikum wieder machen“, sagt der junge Mann, der nach den acht Wochen in Spanien rundum motiviert ist und sich vorgenommen hat, jetzt noch einmal intensiv auf die Suche nach einem Job zu gehen. Ähnlich positive Eindrücke hat auch Kathleen Dittrich. Sie arbeitete in einem Betrieb für Bademoden. „Ich habe zum ersten Mal an einer Industrienähmaschine gesessen“, erzählt sie. „Schön, dass ich auch diese Erfahrung einmal machen konnte.“ Pädagogin Cornelia Reich ist stolz auf die Jugendlichen, dass sie diesen Schritt ins Leben gewagt haben und zieht für das Jahr Werkstattarbeit ein zufriedenes Resümee: „Es ist uns gelungen, sechs Jugendliche, bei denen vor einigen Monaten noch nicht an eine Lehre zu denken war, in eine Ausbildung zu bringen. Auch das Spanien-Praktikum war ein echter Erfolg. Die Teilnehmer haben in einen Beruf geschnuppert, ein neues Land, dessen Leute, Kultur und Sprache kennengelernt.“