Neugründungen im Freistaat weiter rückläufig

Der gute Arbeitsmarkt sorgt im Freistaat weiter für ein Abkühlen des Gründungsklimas. Die Existenzgründerzahlen sanken 2012 zum zweiten Mal in Folge. Insgesamt meldeten 114.000 Menschen in Bayern ein Gewerbe an, fast zehn Prozent weniger als im Vorjahr. Vor allem das Interesse, ein neues Unternehmen zu gründen, hat spürbar nachgelassen. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes sank die Anzahl um 10,2 Prozent auf 104.118. Dagegen blieb die Anzahl der Betriebsübernahmen mit insgesamt 10.380, ein Minus von 0,6 Prozent, relativ konstant.
Grund für den allgemeinen Rückgang ist nach Ansicht des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK) die äußerst positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. „Der bayerische Arbeitsmarkt hat 2012 Rekordniveau erreicht und in manchen Regionen Bayerns herrscht Vollbeschäftigung“, sagt Peter Driessen, BIHK-Hauptgeschäftsführer. Damit sinke erfahrungsgemäß das Interesse an einer unternehmerischen Selbstständigkeit. „Wer die Wahl hat“, so Driessen, „entscheidet sich in konjunkturellen Hochzeiten eher für die sichere Variante der Festanstellung“. Positiv bewertet der BIHK-Chef die Entwicklung bei den Firmenübernahmen im Freistaat, „die erfreulich stabil und wichtig für den Erhalt von Arbeitsplätzen“ sei.
Noch ausgeprägter ist dieser Trend in Oberbayern: Hier wurden im vergangenen Jahr 4.356 bestehende Unternehmen an einen Nachfolger übergeben, 2,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Neugründungen gingen in Oberbayern um 8,1 Prozent auf 45.208 (Vorjahr 49.197) zurück.