PIB-Studie: Wie sieht eine optimale Fortbildung für Psychotherapeuten aus?

Selbst die unterschiedlichsten psychotherapeutischen Schulen legen Wert, dass die von ihnen ausgebildeten Therapeuten eine eigene Therapiephase durchlaufen. Zum einen, damit eigene Problemsituationen möglicht vor der Berufstätigkeit bearbeitet sind, zum anderen, um mit dem Therapieverfahren eigene Erfahrungen verbinden zu können. In manchen tiefenpsychologischen Ausrichtungen besteht gar das Erlernen des psychotherapeutischen Verfahrens gerade in der Durchführung einer eigenen Therapie: So hat der tiefenpsychologisch Tätige eine Lehranalyse über lange Zeit zu absolvieren.

Die Frage, was während einer solchen Eigentherapie an persönlichen positiven Veränderungen beim angehenden Therapeuten auftreten, ist bislang nicht gründlich untersucht. Dabei ist die Selbsterforschung mit der gelungenen Bearbeitung von Belastungen und Ressourcen innerhalb der eigenen Biografie in Bezug auf die Effektivität der späteren beruflichen Therapeutentätigkeit von eminenter Bedeutung.

Diesem Vorhaben widmet sich eine Studie, welche vom Zentrum für Klinische Psychologie am Pädagogisch-Psychologischen Institut der Staatlichen N.A. Nekrassow Universität in Kostroma in der Zusammenarbeit mit dem Psychotherapeutischen Institut Bergerhausen in Duisburg (Nordrhein-Westfalen) seit Sommer dieses Jahres verwirklicht wird. Nordrhein-Westfalen hat in der Russischen Föderation Kostroma als Partnerregion zum Schwerpunkt der Zusammenarbeit. Neben dem wichtigen Projekt „Aus- und Weiterbildungszentrum Nordrheinwestfalen/Kostroma“, welches bereits 1995 gegründet wurde und in vielen Handwerksberufen qualifiziert, sollte auch in den sozialwissenschaftlichen Berufen eine intensive Kooperation entstehen, welche nun seit drei Jahren in der Kooperation zwischen den beiden Institutionen realisiert wird.

Die an dem Universitätszentrum und am Psychotherapeutischen Institut Bergerhausen durchgeführten Psychotherapiefortbildungsgänge werden durch eine Begleitforschung untersucht.

Fortbildungskandidaten von verschiedenen Therapiefortbildungen, wie Gruppenpsychotherapie (Humanistisches Psychodrama), Systemische Familientherapie, Gerontotherapie, Psychologisch-Technische Assistenz werden im Rahmen dieses Forschungsprojektes finanziell bis zu 85% gefördert. Hierzu stellen verschiedene Stiftungen und Förderinstitutionen Finanzmittel bereit. Auch die Staatskanzlei Düsseldorf ist hierzu angefragt.

Interessenten für die Projekt-Teilnahme können sich melden unter stettner-dominik@pib-zentrum.de