Erfurt, 16. April 2013 Der Beruf ist vielseitig, anspruchsvoll und bietet zahlreiche Einsatzmöglichkeiten – trotzdem sind die Ausbildungszahlen dramatisch rückläufig. Haben im Jahr 1997 in Thüringen noch 211 Auszubildende ihre Abschlussprüfung zur/-m Rechtsanwaltsfachangestellten erfolgreich abgeschlossen, waren es 2012 gerade noch 79.
„Der Fachkräftemangel ist vor allem ein Ergebnis der geburtenschwachen Jahrgänge“, erläutert Rechtsanwalt Stefan Buck, Vizepräsident der Rechtsanwaltskammer Thüringen. „Vor diesem Hintergrund möchten wir Werbung machen für einen besonders abwechslungsreichen Beruf, der rechtliche, wirtschaftliche und kommunikative Aspekte miteinander verbindet und längst nicht nur auf die Tätigkeit in einer Kanzlei beschränkt ist.“
Rechtsanwaltsfachangestellte unterstützen Rechtsanwälte beim gesamten Kanzlei-management. Die Ausbildung vermittelt Wissen über rechtliche Zusammenhänge, kaufmännische Belange und Know-how in klassischen Bürotätigkeiten. Dazu gehören rechtliche Dienstleistungen wie die Vorbereitung von Schriftsätzen oder Akten, Fristen- und Gebührenberechnung, aber auch Büro- und Verwaltungsaufgaben. Freude am Umgang mit Menschen und eine gute Kommunikationsfähigkeit sind besonders wichtig, da der tägliche Kontakt mit den Mandanten eine wesentliche Rolle spielt.
Auch wenn gerade die Tätigkeit in einer Kanzlei besonders vielseitig ist: Wer seine Ausbildung erfolgreich absolviert hat, kann anschließend auch bei Gericht oder in einer Behörde tätig sein und hat darüber hinaus exzellente Chancen in der freien Wirtschaft. Besonders gern gesehen sind Rechtsanwaltsfachangestellte zum Beispiel bei Versicherungen oder in der Wohnungswirtschaft.
Buck weist auch auf die Möglichkeit hin, ein Praktikum zu machen: „Viele Kanzleien bieten die Möglichkeit an, so in den Beruf hineinzuschnuppern.“