Insekten gelten als Nahrungsmittel der Zukunft. Sie
sind nicht nur nahrhaft, sondern produzieren auch deutlich weniger
CO2 als Kühe oder Schweine. Doch bei vielen Menschen dominiert der
Ekel davor, Mehlwürmer, Heuschrecken oder Maden zu verspeisen. Wie
man sie dennoch davon überzeugen kann, Insekten zu essen, hat Prof.
Dr. Fabian Christandl von der Hochschule Fresenius, Fachbereich
Wirtschaft & Medien, in Kooperation mit den Kollegen Ass. Prof.
Sebastian Berger und Annika Wyss von der Universität Bern sowie
Christian Bärtsch von der ESSENTO Food AG und Christina Schmidt von
der Universität Köln nun in einer Studie herausgefunden. Dazu haben
180 Personen an einer experimentellen Untersuchung teilgenommen. Das
Ergebnis: Insekten werden eher angenommen, wenn sie mit
Verkaufsargumenten beworben werden, die unmittelbaren Genuss
versprechen.
Nicht nur der Klimawandel, auch die wachsende Bevölkerung stellen
die Gesellschaft weltweit vor große Herausforderungen: Wie werden
Frauen, Kinder und Männer zukünftig satt, ohne das Klima mit der
Nahrungsmittelproduktion weiter zu belasten? Denn 20 Prozent aller
Treibhausgasemissionen gehen auf ihr Konto – die Viehzucht leistet
dabei einen großen Beitrag. Eine gesunde und nachhaltige Alternative
sind insektenbasierte Lebensmittel.
Doch wie konservativ ist die Bevölkerung in ihren
Ernährungsgewohnheiten? Wie kann das Vertrauen in alternative
Ernährungskonzepte gesteigert werden? Mit diesen Fragen hat sich die
Forschungsgruppe in ihrem kooperativen Projekt beschäftigt. In ihrer
Studie haben sie untersucht, welche Werbe- und Verkaufsargumente
Menschen dazu motivieren, Insekten zu verzehren.
Insgesamt 180 Probanden haben an der Laborstudie teilgenommen, die
an der Hochschule Fresenius am Kölner Campus durchgeführt wurde. Die
Probanden erhielten zunächst einen von sechs eigens produzierten
Werbeflyern eines Start-ups für Insekten als Lebensmittel. Dabei
wurde einer Hälfte der Probanden ein Flyer mit Werbeslogans
ausgehändigt, die die gesundheitsförderlichen und umweltfreundlichen
Aspekte von Insekten betonten. So wurden darin Slogans wie „Fleisch
war noch nie so gesund“ oder „Fleisch war noch nie so
umweltfreundlich“ verwendet. Die andere Hälfte der Probanden bekam
dagegen Flyer vorgelegt, in denen Insekten als Luxusprodukte
angepriesen und mit einem trendigen Lifestyle in Verbindung gebracht
wurden. Anschließend wurden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern
Mehlwurm-Schokopralinen angeboten.
Das Ergebnis: 76,2 Prozent der Befragten, denen Insekten als
Luxusprodukt präsentiert wurden, trauten sich, die Schokopralinen mit
Mehlwürmern zu essen. Wurde dagegen herausgestellt, dass der Konsum
von Insekten gut für die Umwelt oder die Gesundheit ist, waren es mit
61,3 Prozent signifikant weniger. „Aus unseren Ergebnissen lässt sich
ableiten, dass die Werbung Insekten eher als Genussmittel anpreisen
sollte. Mit dieser Strategie können sie tendenziell mehr Konsumenten
davon überzeugen, Insekten mit auf den Speiseplan zu nehmen“, so
Prof. Dr. Fabian Christandl.
Die Ergebnisse der Studie wurden kürzlich in der Zeitschrift
Frontiers in Nutrition https://www.frontiersin.org/journals/nutrition
publiziert.
Über die Hochschule Fresenius
Die Hochschule Fresenius mit ihren Standorten in Berlin,
Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Idstein, Köln, München und
Wiesbaden sowie dem Studienzentrum in New York gehört mit über 13.000
Studierenden zu den größten und renommiertesten privaten Hochschulen
in Deutschland. Sie blickt auf eine mehr als 170-jährige Tradition
zurück. 1848 gründete Carl Remigius Fresenius in Wiesbaden das
„Chemische Laboratorium Fresenius“, das sich von Beginn an sowohl der
Laborpraxis als auch der Ausbildung widmete. Seit 1971 ist die
Hochschule staatlich anerkannt. Sie verfügt über ein sehr breites,
vielfältiges Fächerangebot und bietet in den Fachbereichen Chemie &
Biologie, Design, Gesundheit & Soziales, onlineplus sowie Wirtschaft
& Medien Bachelor- und Masterprogramme in Vollzeit sowie
berufsbegleitende und ausbildungsbegleitende (duale) Studiengänge an.
Die Hochschule Fresenius ist vom Wissenschaftsrat institutionell
akkreditiert. Bei der Erstakkreditierung 2010 wurden insbesondere ihr
„breites und innovatives Angebot an Bachelor- und
Master-Studiengängen“, „ihre Internationalität“ sowie ihr
„überzeugend gestalteter Praxisbezug“ vom Wissenschaftsrat gewürdigt.
Im April 2016 wurde sie vom Wissenschaftsrat für weitere fünf Jahre
reakkreditiert.
Weitere Informationen finden Sie auf unseren Websites:
www.hs-fresenius.de
Pressekontakt:
Melanie Hahn
melanie.hahn@hs-fresenius.de
Tel. +49 (0) 221 – 973 199 507
Mobil: +49 (0) 171 – 359 2590
Pressesprecherin
Hochschule Fresenius – Fachbereich Wirtschaft & Medien
Business School – Media School – Psychology School
Im MediaPark 4c – 50670 Köln
www.hs-fresenius.de
Original-Content von: Hochschule Fresenius für Wirtschaft und Medien GmbH, übermittelt durch news aktuell
Weitere Informationen unter:
https://