Stuttgarter Wissensforum: Kreative Führung zahlt sich aus – Vertrauensbildung befördert die Wertschöpfung

Stuttgart/Düsseldorf, 25. Oktober 2010 – Er ist das Vorbild schlechthin: Steve Jobs, Herz
und Seele des Apple-Konzerns, gilt als Idealbild einer kreativen Führungspersönlichkeit.
Eine Umfrage auf dem Stuttgarter Wissensforum http://www.haufe.de/oeffentlicher-
dienst/newsDetails?
newsID=1286952941.79&portal=%D6ffentlicher%20Dienst&topic=Dienstleistungen&topi
cView=Arbeitswelt hat ergeben, dass Kreativität die wichtigste Führungseigenschaft
überhaupt ist. Gut ein Drittel der fast 470 befragten Manager sprach sich hierfür aus.
Gleichwohl fand sich kein bedeutender deutscher Top-Manager unter denjenigen, denen
man das höchste Maß an Kreativität bescheinigt. Als kreative Deutsche gelten demnach
eher Vertreter aus Showgeschäft und Entertainment, beispielsweise Stefan Raab oder
Heidi Klum. Auch die Teilnehmer der diesjährigen internationalen Chief Executive Officer
Study 2010 von IBM http://www-935.ibm.com/services/ch/ceo/study bestätigten die
Bedeutung kreativer Führung. Die über 1500 Befragten gaben dabei an, dass Kreativität
und Integrität klar an der Spitze der notwendigen Führungsqualitäten in einem
Unternehmen stehen.

Personal- und Managementexperten unterstreichen zudem immer wieder die Bedeutung
des gegenseitigen Vertrauens, ohne das erfolgreiche Führung kaum möglich sei. „Was
immer dem Menschen wichtig ist – es gedeiht in einer Atmosphäre des Vertrauens. Das
kann aus individueller Sicht vielerlei sein“, schreibt Managementberater Reinhard K.
Sprenger http://www.sprenger.com im Sammelband „Spurwechsel. Wirtschaft weiter
denken“. Man denke nur, so Sprenger, an die „Netzwerkwirtschaft, die auf Technologie
gründet, aber nur auf Beziehungen errichtet werden kann. Oder an die Führung virtueller
Teams. Wenn Menschen spüren, dass man sich um sie sorgt und das Management
ihnen wohlwollend gegenübertritt, wird der Widerstand bei Reorganisation geringer. In
einer Atmosphäre des Vertrauens reduzieren sich auch die Reibungsverluste durch
permanente Absprachen und Vereinbarungen sowie die zum Teil prohibitiv hohen Kosten
für Kontrolle und Monitoring.“ Gleichwohl mache sich jeder, der einem anderen vertraue
und auf Kontrollmöglichkeiten verzichte, verwundbar.

„Ob Firmeninhaber oder angestellter Top-Manager: Nur wenn sich der Arbeitgeber oder
der Vorgesetzte für seine Angestellten als Mensch interessiert, kann er eine emotionale
Bindung zu ihnen herstellen. Hieraus wächst Loyalität gegenüber dem Unternehmen.
Und treue Mitarbeiter leisten mehr und tragen sich nicht ständig mit dem Gedanken, zur
Konkurrenz abzuwandern“, bestätigt Personalexperte Udo Nadolski, Geschäftsführer des
auf Technical Recruitment und Outsourcing Services spezialisierten Beratungshauses
Harvey Nash http://www.harveynash.de in Düsseldorf. Deshalb habe Vertrauensbildung
auch stets mit Wertschöpfung zu tun, „weil Vertrauen zum und Identifikation mit dem
Unternehmen sich in der Leistungsbereitschaft niederschlägt“, so die Überzeugung
Nadolskis. Die entstehende Qualität der Zusammenarbeit spreche dabei für sich selbst.
Dazu noch einmal Sprenger: „Die Ökonomie des Vertrauens beschreibt einen
Mechanismus, der Menschen wirkungsvoller bindet, als es jede vertragliche Regelung
könnte: die enorme Verpflichtungswirkung, die aus selbstbewusster Freiwilligkeit und
dem weitgehenden Verzicht auf explizite Verträge erwächst. Was man loslässt, sucht die
Bindung. Und was man festhält, flieht.“ Sein Plädoyer ist weder überraschend noch
revolutionär: „Vertrauen bewegt sich zwischen den Extermen ‚blindes Vertrauen’ und
‚blindes Misstrauen’. Kontextgebunden dazwischen ist das richtige Mischungsverhältnis.“

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