Heute hat die erste Runde der gemeinsamen Tarifverhandlungen für die Fachabteilungen Kunststoff verarbeitende Industrie und chemienahe Bildungseinrichtungen in Berlin stattgefunden. In den Räumen des Landesbezirkes Nordost der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) konnte nach mehrstündigen Verhandlungen keine Einigung erzielt werden. Die Gespräche werden am 10. Januar 2013 in Berlin fortgesetzt.
Die Gewerkschaft fordert eine Übernahme des Chemie-Tarifergebnisses vom Mai dieses Jahres. Der Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite, Dr. Georg Rheinbay, entgegnete, dass für die Fachabteilungen nicht ohne Grund eigene Tarifverhandlungen geführt werden. Die Mitglieder der Fachabteilungen seien strukturell nicht mit Chemieunternehmen in der Fläche vergleichbar.
„Die in den Fachabteilungen organisierten Unternehmen können nicht dasselbe Tempo gehen wie der Rest der Branche“, sagt Rheinbay. Gerade Bildungseinrichtungen müssten die gestiegenen Kosten weitergeben. Das würde die Ausbildung in der Branche erschweren, so manches Unternehmen könnte sich zukünftig dagegen entscheiden. Die Ausbildung hat in der Branche traditionell einen hohen Stellenwert.
Verwerfungen in der Automobilbranche belasten die Kunststoff verarbeitende Industrie. Die Firmen können Preissteigerungen nicht an ihre Kunden weitergeben. In der Vergangenheit konnte durch konsequente Modernisierung und Rationalisierung die Diskrepanz aufgefangen werden. Weitere Einsparmöglichkeiten sind kaum noch vorhanden.
Die Chemie- und Pharmabranche in Ostdeutschland hat über 50.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die NORDOSTCHEMIE ist die wirtschafts- und sozialpolitische Interessenvertretung der über 300 Mitgliedsunternehmen. Zur NORDOSTCHEMIE gehören der Arbeitgeberverband Nordostchemie e.V. (AGV Nordostchemie), der Verband der Chemischen Industrie e.V. – Landesverband Nordost – (VCI LV Nordost) und seine Fachverbände. Hauptsitz ist Berlin, weitere Geschäftsstellen sind in Dresden und Halle.