Über die Wirkungskraft ökonomischer Theorien

„Es sind zweifelsohne Theorien, die unser Handeln
leiten“, stellt Prof. Thorsten Polleit, Präsident des Ludwig von
Mises Instituts Deutschland, in seiner Rede anlässlich der Verleihung
des Vernon Smith Preises durch das European Center of Austrian
Economics Foundation (ECAEF) fest. Das Ludwig von Mises Institut
Deutschland hat seine Rede nun auf www.misesde.org veröffentlicht.
Hierin führt Polleit weiter aus: „Theorien – also Vorstellungen
darüber, wie Dinge miteinander zusammenhängen – bestimmen, welche
Mittel wir einsetzen, um unseren Zielen näher zu kommen.“

Somit ist es für das Erreichen von Zielen ganz maßgeblich, ob die
Theorien, denen man folgt, richtig oder falsch sind. Alleine im 20.
Jahrhundert brachten falsche Theorien unendliches Leid über die
Menschheit. Da es gerade ökonomische Theorien sind, die maßgeblich in
das Leben der Menschen hineinwirken, ist es umso entscheidender, dass
die Wirtschaftswissenschaften die falschen von den richtigen Theorien
trennen. Dennoch kursieren auch heute noch viele falsche Theorien –
vom Mindestlohn bis zum Keynesianismus – in den Hörsälen und
beeinflussen so den wirtschaftspolitischen Diskurs und die daraus
resultierenden Entscheidungen.

Dass auch heute noch falsche ökonomische Theorien an den
Universitäten gelehrt werden, ist im Kern der angewandten
wissenschaftlichen Methode geschuldet. Denn im Wesentlichen folgt die
Ökonomik heute in ihrer Methode der Naturwissenschaft. Weil aber im
Zentrum der Volkswirtschaft der Mensch und sein Handeln stehen, kann
die naturwissenschaftliche Methode keine Erkenntnisse (im Sinne von
Gesetzmäßigkeiten) liefern: Nicht nur ist das menschliche Handeln zu
komplex, vielmehr gibt es hier auch keine konstanten
Verhaltensparameter. Menschen sind unterschiedlich und reagieren
daher auch auf denselben Impuls unterschiedlich.

Die Alternative hierzu hat Ludwig von Mises aufgezeigt. Er
verstand die Ökonomik als eine aprioristische Handlungswissenschaft.
Aus der Tatsache, dass der Mensch handelt, leitete Mises auf
logisch-deduktivem Wege weitere wahre Aussagen ab. „Wir können nicht
(mit wissenschaftlichen Mitteln) wissen, wie Menschen morgen, in
einem Monat oder einem Jahr handeln. Aber wir können wissen, welche
(qualitativen) Folgen ökonomische Handlungen haben, ob die Mittel,
die unter bestimmten Bedingungen eingesetzt werden, das gewünschte
Ziel erreichen können oder nicht“, fasst Polleit den Ansatz Mises“
zusammen.

Über die Wirkungskraft ökonomischer Theorien
http://www.misesde.org/?p=17922

Ludwig von Mises Seminar 2018

Am 9. und 10. März 2018 findet das 4. Ludwig von Mises Seminar
unter dem Titel „Die Österreichische Schule der Nationalökonomie –
von der Theorie in die Praxis“ in Kronberg im Taunus statt. Professor
Dr. Philipp Bagus, Universidad Rey Juan Carlos, Madrid, Professor Dr.
David Dürr, Universität Zürich, Professor Dr. Thorsten Polleit,
Universität Bayreuth und Professor Dr. Rolf W. Puster, Universität
Hamburg, konnten als Vortragende gewonnen werden. In den Vorlesungen
werden erkenntnistheoretische und -philosophische Grundlagen
behandelt, Fragen des Rechts aufgeworfen und diskutiert und natürlich
auch drängende (polit-)ökonomische Probleme adressiert und
Lösungswege präsentiert. Das Seminar richtet sich sowohl an jene, die
bereits Kenntnisse von der Österreichischen Schule der
Nationalökonomie haben, als auch an jene, die sie erst noch
kennenlernen möchten. Die Anmeldung ist ab sofort unter
http://www.misesde.org/?p=17189 möglich.

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Dagmar Metzger
Tel: +49 89 3577579-0
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