Volkshochschul-Präsidentin Kramp-Karrenbauer fordert Allianz für digitale Aufklärung und starke Demokratie

Anlässlich der 100-Jahr-Feier der
Volkshochschulen in der Frankfurter Paulskirche fordert die
Präsidentin des Deutschen Volkshochschul-Verbandes e.V. (DVV),
Annegret Kramp-Karrenbauer, von Bund, Ländern und Gemeinden eine
gemeinsamen „Allianz für digitale Aufklärung und starke Demokratie“.
Überall vor Ort müssten unter anderem digitale Informationszentren
eingerichtet werden. Die Volkshochschulen seien bereit, die Politik
bei dieser Aufklärungsoffensive zu unterstützen.

Angesichts einer auseinanderdriftenden Gesellschaft und großer
Verunsicherungen im Zuge von Globalisierung, Migration und sozialer
Konflikte müssten in jeder Kommune Beteiligungsräume zur Verfügung
stehen. „Menschen mit unterschiedlichen und auch gegensätzlichen
Interessen, Werten und Haltungen können sich dort über wichtige
gesellschaftliche Entwicklungen auseinandersetzen, Kompromisse
aushandeln und Lösungen für unser Zusammenleben finden“, führt
DVV-Präsidentin Kramp-Karrenbauer aus. Solche Strukturen seien für
eine lebendige Demokratie unabdingbar. „Unsere positiven Erfahrungen
mit Bürgerdialogen an Volkshochschulen machen uns Mut, dass die
Bürgerinnen und Bürger solche Diskussionscamps annehmen werden.“

Der drohenden digitalen Spaltung der Gesellschaft
entgegenzuwirken, ist aus Sicht der Volkshochschulen eine der größten
Bildungsaufgaben der Gegenwart. Digitale Technologie durchdringt alle
Lebensbereiche und sorgt für eine grundlegende Veränderung auch des
öffentlichen Diskurses und der politischen Willensbildung. Digitale
Errungenschaften wie beispielsweise die sozialen Netzwerke bergen aus
Sicht der Volkshochschulen die Chance auf breite Beteiligung an
öffentlichen Debatten. Um dabei nicht Desinformation und Populismus
Vorschub zu leisten, sei allerdings eine digitale Bildungsoffensive
nötig, die die politische Urteilsfähigkeit und Medienkompetenz der
Menschen stärke. „Sowohl Ältere als auch die Generation der digital
Natives hat vielfach Lernbedarf, um Fake News zu entlarven,
realitätsverzerrenden Filterblasen zu entkommen und Hate Speech zu
widerstehen“, so Annegret Kramp-Karrenbauer. Die Volkshochschulen
unterstreichen damit ihre im Vorfeld der Bundestagswahl formulierte
Forderung nach einer digitalen Bildungsoffensive des Bundes.

Anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens wollen die
Volkshochschulen ein besonderes Zeichen setzen für eine lebendige und
starke Demokratie. Unter dem Motto „zusammenleben. zusammenhalten“
veranstalten sie am 20. September 2019 die bundesweit erste Lange
Nacht der Volkshochschulen. Repräsentant*innen aller
gesellschaftlichen Bereiche – darunter Parteien, Unternehmen,
Glaubensgemeinschaften und Sportverbände – ruft der Deutsche
Volkshochschul-Verband dazu auf, an diesem Abend mit den
Volkshochschulen für gesellschaftlichen Zusammenhalt einzutreten –
für Respekt, für Vielfalt, für Dialog und für Beteiligung. Mit ihren
vielfältigen Angeboten wollen die Volkshochschulen gemeinsam mit
ihren Partnern Begegnung, Verständigung und friedliches Zusammenleben
stärken. „Demokratie funktioniert nicht in einem Gegeneinander, auch
nicht in einem Nebeneinander, sondern nur in einem Miteinander“, so
die DVV-Präsidentin. Deshalb brauche es Orte wie die
Volkshochschulen, wo Menschen mit ganz unterschiedlichen
Auffassungen, Prägungen und Hintergründen zusammenkommen können.

Mit ihrem Jubiläum berufen sich die Volkshochschulen auf die
Weimarer Verfassung von 1919. Diese hielt mit Blick auf die noch
junge und zerbrechliche Demokratie erstmals alle staatlichen Ebenen
dazu an, die Erwachsenenbildung und insbesondere die Volkshochschulen
zu fördern. Die Weimarer Verfassung löste eine deutschlandweite
Gründungswelle von Volkshochschulen aus. 1919 gilt als das
Geburtsjahr der Volkshochschule moderner Prägung und der
Weiterbildung in öffentlicher Verantwortung. Es ist das Jahr, in dem
die größte Zahl der heute noch existierenden Volkshochschulen
ursprünglich gegründet wurde.

Fotomaterial folgt ab 15.30 Uhr.

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