Untersuchen. Begreifen. Verstehen. Mit großer Anschaulichkeit wird die bis Ende des Monats gegründete WerkTag-Bildung gemeinnützige Unternehmergesellschaft (gUG) Jugendlichen Einblicke in die Arbeitswelt vermitteln. Sie sollen die komplexen Abläufe bei der Entwicklung, Herstellung und Vermarktung eines Produkts kennen lernen – von der Idee bis zum Fertigteil. Dazu haben sie einen „Werktag“ Zeit – von 9 bis 16 Uhr. Dass am Ende tatsächlich etwas Handfestes herauskommt, dafür sorgt eine Kunststoff-Spritzgießmaschine. Diese steht bald in der Halle 6 des TechnologieParks Bergisch Gladbach, wo der WerkTag auch seine Kurse anbieten wird. Während der Lehrgänge wird für die Teilnehmer erlebbar, wie ein Rädchen ins andere greifen muss, damit der Produktionsprozess erfolgreich wird – sprich, ein marktfähiges Produkt hergestellt werden kann. Wie wichtig dafür Teambildung und Kommunikationsfähigkeit sind, wird eine der wertvollsten Erfahrungen sein.
Dieses spannende Konzept stellt der WerkTag während seiner Eröffnungsveranstaltung vor, am
12. November (14 Uhr),
in der Halle 6 des TechnologieParks Bergisch Gladbach
(Friedrich-Ebert-Straße, 51429 Bergisch Gladbach).
Das didaktische Konzept des WerkTags ist dem des Baylab Plastics der Bayer Material Science entliehen. Dabei steht das Erleben und Erfahren im Mittelpunkt. Besonders für Jugendliche ab 14 Jahren, die an der Schwelle zu Beruf und Studium stehen, ist der Kurs als Orientierungshilfe geeignet. „Der WerkTag ist keines der üblichen Schülerlabore“, macht Bärbel Prokop deutlich, die gemeinsam mit Dorothea Wessel die Geschäfte des gemeinnützigen Unternehmens führt. „Während eines WerkTag-Kurses erfahren die Teilnehmer nicht nur etwas über die speziellen Aufgabenstellungen in der Forschung.“ Das Besondere am WerkTag sei, so Prokop, dass jeder Jugendliche in diesem Kurs Teil eines betrieblichen Ablaufs wird, der innerhalb eines Produktionsprozesses stattfindet. Zentrales Ziel des WerkTag-Konzeptes ist die individuelle Erfahrung jedes Teilnehmers, dass das Zusammenwirken von persönlichem Engagement, Teamfähigkeit und Kommunikation zum Erfolg führt.
Ein WerkTag-Kurs berührt nahezu 50 Berufsbilder, die in dem Entwicklungs- und Produktionsprozess miteinander interagieren. Fünf Teams kümmern sich während einer „Schicht“ im TechnologiePark Bergisch Gladbach beispielsweise um Finanzen, Marktbeobachtung, Entwicklung, Produktion, Qualitätskontrolle und Kommunikation. „Diese praxisnahe Erfahrung“, erläutert Dorothea Wessel, „macht betriebliche Zusammenhänge verständlich und fördert unternehmerisches Denken und Handeln.“
Der WerkTag wird nicht nur Kurse für Jugendliche anbieten, sondern auch für Lehrer, Lehramtsanwärter und -Studenten sowie für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Rahmen des Lebenslangen Lernens. Besonders angesprochen dafür sind beispielsweise Ausbilder oder Personalleiter in Unternehmen.
Prominente Unternehmen aus der Region unterstützen WerkTag gUG
Einige prominente Unternehmen aus der Region – wie BaHsys, Barlog Plastics, Gira oder Miltenyi Biotech – hat das Konzept des WerkTag bereits überzeugt. Weitere Unterstützer werden aber noch gesucht. Durch ihr Engagement leisten die Unternehmen einen konkreten Beitrag zur effektiven Nachwuchsförderung – besonders wichtig im Hinblick auf den wachsenden Fachkräftemangel. Die Zuwendungen der Firmen – ob als Geld- oder Sachspende bzw. als Festbuchungen von Kursen – können durch die Ausstellung von Spendenquittungen steuerermäßigend wirken.
Der Kursbeginn ist für das erste Quartal 2011 geplant. Bis dahin muss die Halle 6 im TechnologiePark Bergisch Gladbach komplett eingerichtet sein, um anschaulich einen ersten Eindruck der Arbeitswelt zu gewinnen.