Wie Haarschnitte den Menschen beeinflussen

dfa: Wer sich in der internationalen Friseurbranche auskennt, kennt Dich und Deine Schnitttechnik für lockige Haare. Einen Kurs „Curls Cut“ bietest Du auch an der Deutschen Friseurakademie an.
Maria Alexiadou: Ganz genau. Bei 95 Prozent meiner Tätigkeit geht es um Lockenköpfe in verschiedenen Längen. Das ist schon seit einiger Zeit meine Nische, denn Locken schneiden erfordert eine andere Herangehensweise.
dfa: Locken sind derzeit voll im Trend …
Maria Alexiadou: Ja, es ist dieser Trend zu Natürlichkeit, der Locken so attraktiv macht. Lange Zeit war das nicht so, und Frauen mit Locken haben ihre Haare nicht als schön angesehen. Sie wussten auch nicht, wie sie ihre Locken stylen sollten, und haben oft versucht sie zu glätten. In meiner Heimat Griechenland habe ich eine Community, für die ich Termine zum Locken Schneiden in verschiedenen Städten wie Thessaloniki, Athen und auch auf Rhodos, Kreta und Zypern anbiete. Außerdem bin ich 2–3-mal pro Jahr an der dfa. Und das inzwischen seit 2019.

dfa: Du warst damals Special Guest unserer 4Nations-Show, hast die dfa bei der Taiwan Show vertreten, und bist dann als Dozentin geblieben. Was ist das Besondere Deiner Tätigkeit als Dozentin an der dfa?
Maria Alexiadou: Mir ist es wichtig mein Fachwissen weiterzugeben, und es mit einer inneren Veränderung zu verbinden. Für mich gehört das unbedingt zusammen. Ich vermittele den Teilnehmern wie sie die Magie der Veränderung auf ihre Kundinnen und Kunden übertragen und diese positive Energie dadurch multipliziert und gespiegelt wird. Dadurch behalten wir, bei aller Salonroutine, das gewisse Funkeln und die Freude an dem was wir tun.

dfa: War das schon immer Deine Ausrichtung?
Maria Alexiadou: Ja, schon bei meiner Ausbildung in einem Tony and Guy Salon, spürte ich, wie die äußerliche Veränderung auch eine innere Veränderung bewirkte. Obwohl ich damals noch sehr jung war. Inzwischen habe ich 25 Jahre Erfahrung und bin nebenbei, zusammen mit meinem Beruf, Energieheilerin und Coach für Selbstentwicklung. Als Friseure sind wir Spielveränderer und beeinflussen die Menschen, deshalb ist es besonders wichtig als Profi genug mit sich selber und seinem Inneren gearbeitet zu haben.

dfa: Deine Tätigkeit als Trainerin und Freelancerin ist ziemlich abwechslungsreich. War das schon immer so?
Maria Alexiadou: Das ist abhängig vom jeweiligen Lebensabschnitt. Dem passe ich meine Arbeit an, nicht umgekehrt. Mit 20 Jahren bin ich zurück nach Griechenland gegangen, und habe nach einer Fachtrainerausbildung mein Hair Studio eröffnet. Mir war von Anfang an klar, dass ist nicht für immer. Mit diesem Studio, einer umgebauten Loft im 6ten Stockwerk im Zentrum von Thessaloniki, war ich sehr erfolgreich, und es fiel mir schwer, es zu verkaufen. Aber in der Zeit waren mir meine Kinder wichtiger. Ständige Veränderung, das Verlassen der Komfortzone, ist die Voraussetzung für das persönliche Weiterkommen. Ich erlebe in meinen Kursen, dass die fachliche Weiterentwicklung bei Friseuren oft nur die Camouflage für die persönliche Entwicklung ist. Sie eröffnet neue Sichtweisen und das ist der Kick. Neugier, Mut und handwerkliche Qualität sind der Schlüssel zu neuen Trends und zufriedenen Kunden.