Mit einem Festakt an ihrem neuen
Standort in Wiesbaden erinnert die Hochschule Fresenius an ihren
Gründer Carl Remigius Fresenius. Gefeiert wird der 200. Geburtstag
des Chemikers, der am 28. Dezember 1818 in Frankfurt am Main geboren
wurde. In Wiesbaden gründete er 1848 sein „Chemisches Laboratorium“,
aus der später die Hochschule Fresenius hervorging. Mit dem Einzug
der Fachbereiche Wirtschaft & Medien, Design sowie Gesundheit &
Soziales in den Neubau in der hessischen Landeshauptstadt kehrt sie
zu ihren Wurzeln zurück.
Von Beginn an stand für Carl Remigius Fresenius, der an der
Universität Bonn Chemie und Naturwissenschaften studiert und bei
Justus Liebig in Gießen promoviert hatte, der Ausbildungsgedanke im
Fokus. Angefangen hat er in seinem Laboratorium mit fünf Schülern und
einem Assistenten. In den ersten hundert Jahren wurden dort insgesamt
rund 5.000 junge Menschen ausgebildet, etwa 2.200 von ihnen von Carl
Remigius Fresenius selbst. „Für die damalige Zeit ungewöhnlich: Fast
jeder Dritte von ihnen kam aus dem Ausland – und ab 1908 wurden auch
die ersten Frauen aufgenommen“, sagt Prof. Dr. Leo Gros, ehemaliger
Vizepräsident der Hochschule Fresenius, der sich in besonderer Weise
um das Erbe von Carl Remigius Fresenius verdient gemacht hat. Heute
studieren an der Hochschule Fresenius über 13.000 Studierende und
verteilen sich auf acht Standorte in ganz Deutschland – ab dem
Sommersemester 2019 dann auch wieder in Wiesbaden am Campus in der
Moritzstraße. „Wiesbaden wird wegen des historischen Ursprungs eine
besondere Stellung einnehmen“, sagte Hochschulpräsident Prof. Dr.
Tobias Engelsleben anlässlich des Geburtstags-Festakts. „Ganz im
Sinne unseres Gründers verstehen wir unter Bildung mehr als nur reine
Wissensvermittlung: Den eigenen Horizont über den bloßen
Unterrichtsstoff hinaus zu erweitern ist sehr wichtig für die
Entwicklung der Persönlichkeit und dafür, später Verantwortung für
sich und andere zu übernehmen.“
Carl Remigius Fresenius bewies Unternehmergeist: Sein Labor
gründete er in einer schwierigen Zeit. Die Wirren der Märzrevolution
1848 sorgten dafür, dass die staatliche finanzielle Unterstützung
erst einmal ausblieb. Davon ließ er sich nicht abhalten und eröffnete
am 1. Mai auf eigenes Risiko. Charakteristisch für Carl Remigius
Fresenius war unter anderem seine hohe Praxisorientierung – und der
Grundsatz, dass seine Schüler nicht einfach nur Wissen anhäufen,
sondern den Stoff verstehen, hinterfragen und auf dieser Basis
weiterentwickeln sollten. Er gilt als „Vater der analytischen
Chemie“. Er wollte wissen, wie Stoffe zusammengesetzt und welche
Mengen von den einzelnen Elementen enthalten sind. Berühmt machten
ihn vor allem seine Analysen von Wasser, Wein und anderen
Lebensmitteln, aber auch technischen Produkten wie Zement. Für seine
Messungen stellte er die Methoden immer wieder auf den Prüfstand und
verbesserte sie. Seine Grundregeln zum sauberen, nachvollziehbaren
und selbstkritischen Vorgehen bei Analysen gelten heute wie zu seiner
Zeit. Im Unterschied zu damals werden heute allerdings nur sehr
geringe Mengen des zu untersuchenden Stoffes benötigt: Während Carl
Remigius Fresenius mit der Kutsche mehrere 60-Liter-Flaschen Wasser
transportieren musste, genügen für eine sichere Analyse heute, je
nach gesuchtem Stoff, schon wenige Milliliter bis ein Liter.
Mit seinen Analysen verstand sich Carl Remigius Fresenius auch als
Problemlöser. Unter anderem half er dabei, komplizierte Kriminalfälle
aufzuklären – wie zum Beispiel denjenigen, in dem eine Frau ihren
Ehemann über lange Zeit mit Arsen vergiftete, was der Wissenschaftler
noch vier Jahre nach dem Tode feststellen konnte. „Carl Remigius
Fresenius forschte nicht im Elfenbeinturm, seine analytische Chemie
musste immer auch einen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen
Nutzen stiften. Damit hat er die gesellschaftliche Relevanz der
Analytik mitbegründet und entscheidend gefördert“, so Leo Gros.
Die Analytische Chemie ist heute Kern des Traditionsfachbereichs
Chemie & Biologie an der Hochschule Fresenius. Die Wasseranalyse ist
einer der Schwerpunkte geblieben, auch wenn sich die Forschungsthemen
geändert haben – jetzt geht es etwa um Spurenstoffe in Wasser sowie
um Mikroplastik und seine Auswirkungen. Und auch mit Kriminalfällen
sind die Studierenden und Alumni des Fachbereichs immer noch
beschäftigt, dabei geht es insbesondere um Drogen. Noch heute stehen
reale Fragestellungen und konkrete Herausforderungen in Industrie und
Gesellschaft im Mittelpunkt jeglicher Forschungsaktivität der
Hochschule Fresenius – über alle fünf Fachbereiche hinweg. Die Lehre
orientiert sich an den praktischen Anforderungen der modernen
Berufswelt. So leben geistiges und wissenschaftliches Erbe des
Gründers an der Hochschule Fresenius fort.
Weitere Informationen, Bilder und ein Video zum 200. Geburtstag
von Carl Remigius Fresenius finden Sie auf unsere Webseite unter der
Rubrik „Thema des Monats“:
https://www.hs-fresenius.de/themedesmonats/der-200.-geburtstag
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