Annegret Kramp-Karrenbauer bleibt Präsidentin des Deutschen Volkshochschul-Verbandes

Volkshochschulen wollen gesellschaftlichen
Zusammenhalt stärken

Annegret Kramp-Karrenbauer bleibt Präsidentin des Deutschen
Volkshochschul-Verbandes (DVV). Die Mitgliederversammlung der 16
vhs-Landesverbände bestätigte sie mit 91,4 Prozent der Stimmen in dem
Ehrenamt, das sie seit 2015 bekleidet. In diesem sieht sich die
Verbandspräsidentin auch in Zukunft „vor allem als Türöffnerin, um
die Volkshochschulen ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.“

Neuer DVV-Vorsitzender ist Martin Rabanus, medienpolitischer
Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. Ihn wählte die Versammlung der
Delegierten mit 81,7 Prozent der Stimmen. Aufgrund eigener starker
biografischer Bezüge zur Bildungspolitik liege es ihm besonders am
Herzen, Menschen für Weiterbildung zu gewinnen. Besonders der Auftrag
zur gesellschaftspolitischen Bildung müsse gestärkt werden, so der
neu gewählte Vorsitzende. „Demokratie muss man lernen, da hat
Volkshochschule ganz erhebliche Kompetenz. Es ist wichtig in diesen
Zeiten Haltung zu zeigen.“

Rabanus folgt auf Dr. Ernst Dieter Rossmann MdB, der das Amt des
DVV-Vorsitzenden nach drei Amtsperioden satzungsgemäß abgeben musste.
Rossmann, der Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Bildung,
Forschung und Technikfolgenabschätzung ist, hatte den
Vorstandsvorsitz 2007 übernommen. Begleitet von minutenlangen
Standing Ovations ernannte die Mitgliederversammlung Dr. Ernst Dieter
Rossmann einstimmig zum Ehrenvorsitzenden und würdigt damit dessen
langjähriges Engagement für die Weiterbildung und die
Volkshochschulen im politischen Raum. Seine eigene Bilanz nach zwölf
Jahren als Vorsitzender: „Wir sind politisch hoch anerkannt, wir sind
organisatorisch gefestigt, wir haben an Ausstrahlungskraft gewonnen.“

Als stellvertretende Vorsitzende wurden Susanne Deß,
Geschäftsführerin der Mannheimer Abendakademie, und Winfried
Ellwanger, Geschäftsführer der vhs im Landkreis Cham, in ihren Ämtern
bestätigt. Heike Richter, Leiterin der vhs Leipzig, gehört dem
Vorstand weiterhin als Beisitzerin an. Winfried Krüger,
Geschäftsführer der vhs Ammerland, wurde neu als Beisitzer in den
DVV-Vorstand gewählt. Klaus Hebborn, Beigeordneter für Bildung,
Kultur, Sport und Gleichstellung beim Deutschen Städtetag, bleibt als
Vertreter der kommunalen Spitzenverbände im DVV-Vorstand.

Die Volkshochschulen und ihre Verbände gaben in Weimar ein
entschiedenes Statement für gesellschaftlichen Zusammenhalt ab. In
einer Zeit wachsender gesellschaftlicher Disparität betonten die
Delegierten in der „Weimarer Erklärung“ die Bedeutung der
Volkshochschulen als Orte der Begegnung und des gesellschaftlichen
Dialogs. Ihr Bildungsengagement ziele darauf ab, Chancengleichheit zu
fördern.

In der Resolution fordern die Volkshochschulen und ihre Verbände,
dass die nachhaltige Förderung der Grundbildung für die nächsten zehn
Jahre zu einem zentralen Baustein der Nationalen
Weiterbildungsstrategie wird. Es gelte, insbesondere Menschen mit
schwierigen Bildungsvoraussetzungen die Chance auf das Nachholen
eines Schulabschlusses zu eröffnen.

Außerdem treten die Volkshochschulen dafür ein, alle
Bevölkerungsgruppen in jeder Lebensphase beim Erwerb digitaler
Kompetenzen zu unterstützen. Menschen für den souveränen Umgang mit
digitalen Medien zu qualifizieren, sei in der allgemeinen und
beruflichen Weiterbildung ebenso relevant wie an Schulen. In der
Weimarer Erklärung fordern Volkshochschulen außerdem Weiterbildungs-
und Integrationsangebote für alle Menschen, die längere Zeit in
Deutschland leben. Ungeachtet ihrer Bleibeperspektive sollten
Zugewanderte schnell nach ihrer Ankunft Zugang zu Lernangeboten
erhalten.

Mit ihrem Motto „zusammenleben. zusammenhalten“ unterstreichen
Volkshochschulen im Jubiläumsjahr ihr Selbstverständnis als „Töchter
der Demokratie“. „Populistische, rassistische und antidemokratische
Tendenzen dürfen in unserer Gesellschaft und in unserem politischen
Gemeinwesen keinen Platz gewinnen. Auch deshalb stellen wir den 100.
Geburtstag der Volkshochschulen in Deutschland unter das Motto
“zusammenleben. zusammenhalten.“ und laden alle Freundinnen und
Freunde der Volkshochschulen ein, diesen Auftrag mit uns zusammen
auch in Zukunft mit Leben zu erfüllen“, heißt es in der Weimarer
Erklärung.

Das 100-jährige Bestehen nimmt Bezug auf die Weimarer Verfassung
von 1919, die in Artikel 148 alle staatlichen Ebenen aufforderte, die
Weiterbildung und die Volkshochschulen zu fördern. Dies löste
deutschlandweit eine Welle von Volkshochschulgründungen aus und legte
den Grundstein für die Weiterbildung in öffentlicher Verantwortung.
Zu den rund 130 Volkshochschulen, die das Jahr 1919 als Gründungsjahr
angeben gehören auch 21 Volkshochschulen in Thüringen.

Parallel zur Mitgliederversammlung hat das Institut für
Internationale Zusammenarbeit des Deutschen Volkshochschul-Verbandes
in Weimar seine alle zwei Jahre stattfindende internationale
Konferenz ausgerichtet. Gäste aus 30 Partnerländern, darunter auch
Regierungsvertreter, thematisierten die Rolle der Erwachsenenbildung
für die Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele. DVV
International feierte in Weimar sein 50-jähriges Bestehen mit einem
Festakt mit Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller als
Festredner. DVV-Ehrenpräsidentin Prof. Dr. Rita Süssmuth zeichnete
die Volkshochschulen Bonn, Hannover und Ulm mit dem nach ihr
benannten Preis für eine internationale Ausrichtung der
Bildungsarbeit vor Ort aus.

Weitere Informationen zur Mitgliederversammlung sowie Bildmaterial
am 08.05.2019, ab 16 Uhr: www.volkshochschule.de/presse

Kontakt:
Simone Kaucher, Pressesprecherin
0228 97569-11
kaucher@dvv-vhs.de

Original-Content von: Deutscher Volkshochschul-Verband, übermittelt durch news aktuell

Weitere Informationen unter:
https://