Eine neue Studie von Heidrick& Struggles und INSEAD zeigt Defizite bei Kenntnissen und Fähigkeiten von Vorständen, Klimaziele effizient zu verfolgen

– 50 Prozent der befragten Vorstände äußern ihre Sorge über die konkreten Fortschritte ihrer Unternehmen beim Klimawandel
– Nur sehr wenige Unternehmen knüpfen die Leistungsmessung des Managements an Ziele zum Klimawandel
– Die Studie zeigt eine Talentlücke zwischen der Expertise zu Fragen des Klimawandels und traditionellen vorstandsrelevanten Erfahrungen

Eine gemeinsame Studie der internationale Personalberatung Heidrick & Struggles (http://www.heidrick.com/) (NASDAQ: HSII) und INSEAD, einer weltweit renommierten Business School, zeigt auf, wie 301 Vorstandsmitglieder in 43 Ländern, vornehmlich aus Nordamerika und Europa, den Stand der Arbeit ihrer Unternehmen zum Klimawandel beurteilen.

Der Report „Changing the Climate in the Boardroom“ belegt Fortschritte bei der Einschätzung des Klimawandels für die Unternehmen. So sagen 75 Prozent der Vorstände, den Klimawandel richtig zu adressieren sei sehr wichtig für den strategischen Erfolg ihrer Unternehmen. 72 Prozent sind zuversichtlich, dass ihre Unternehmen die gesteckten Klimaziele erreichen.

Nicolas von Rosty, Deutschlandchef von Heidrick & Struggles, erläutert: „Diese Ergebnisse spiegeln gut wider, was wir in unserer täglichen Arbeit auch in Deutschland beobachten. Der Klimawandel ist spätestens seit der Corona-Pandemie thematisch in den meisten Vorständen deutscher Unternehmen angekommen. Die Firmen verfolgen ESG-Ziele ernsthaft, auch als Antwort auf die Forderungen ihrer Stakeholder und der Finanzmärkte. Man will adäquate und glaubwürdige Antworten auf Herausforderungen des Klimawandel finden.“ So verfügen weltweit entsprechend der Studie von Heidrick & Struggles und INSEAD 80 Prozent der Unternehmen über einen Verantwortlichen für das Reporting zum Klimawandel.

Weniger optimistisch stimmen jedoch Ergebnisse der Studie zu Talent, Kenntnissen und Implementierung:

– 50 Prozent der befragten Vorstände gestehen ein, dass sie mit den Fortschritten ihrer Unternehmen beim Klimawandel nicht zufrieden sind.
– Bei 69 Prozent der Unternehmen sind Kenntnisse über den Klimawandel keine formale Voraussetzung, um in den Vorstand aufzurücken. Dieses Wissen ist nicht Bestandteil eines Kompetenzprofils für Vorstände.
– 65 Prozent sagen, auch bei der CEO-Auswahl seien Kenntnisse über den Klimawandel keine formale Voraussetzung.
– 74 Prozent Unternehmen priorisieren Klimawandel laut der befragten Vorstände nicht bei der Performancemessung des Managements.

Die Studie beschreibt zudem ein Talent-Paradox: Die besten Führungskräfte im Hinblick auf den Klimawandels besitzen selten Vorstandserfahrung, während Managerinnen und Manager mit Vorstandsqualifikation oft Defizite beim Verständnis des Klimawandels aufweisen.

Auch die Reichweite der Unternehmen, Emissionsziele durchzusetzen, ist begrenzt: Lediglich 16 Prozent der Befragten geben an, Emissionsziele auch jenseits ihres eigenen Unternehmens zu verfolgen – beispielsweise bei Zulieferern und Kunden.

Aus der Studie von Heidrick & Struggles und INSEAD leiten sich mehrere praktische Maßnahmen ab, wie Unternehmen den wachsenden Forderungen nach einer adäquaten Klimastrategie gerecht werden können.

– Es sollte mehr Stimmen in den Vorständen mit relevanter Expertise zum Thema Klimawandel geben.
– Es sollte eine Rechenschaftspflicht des Aufsichtsratsvorsitzenden zu Prozessen, die den Klimawandel betreffen, eingeführt werden.
– Strategien zum Klimawandel sollten in den sozialen und organisatorischen Zielen der Unternehmen verankert und mit konkreten Aktivitäten verknüpft werden.
– Klimaziele sollten in die Vergütung von Führungskräften integriert und bei der Erstellung von Kompetenzprofilen, insbesondere von Vorstandsvorsitzenden, berücksichtigt werden.

Nicolas von Rosty führt aus: „Aufsichtsräte und Vorstände, die gute Unternehmensführung anstreben, müssen insbesondere bei der Bekämpfung des Klimawandels eine führende Rolle spielen. Jene, die diesem Anspruch gerecht werden, sind dem Wettbewerb einen Schritt voraus. Wer in diesem sensiblen Aspekt jedoch hinterherhinkt, riskiert zunehmend negative Konsequenzen.“

Sonia Tatar (https://www.insead.edu/centres/corporate-governance/sonia-tatar), Executive Director am INSEAD Corporate Governance Centre (https://www.insead.edu/centres/corporate-governance), die die Umfrage der Schule leitete, ergänzt: „Die Vorstellung davon, was eine wirksame Governance im Bereich des Klimawandels ausmacht, entwickelt sich mit der globalen Dynamik, den Interessengruppen und dem Druck der Aktivisten weiter. Das Thema steht zunehmend im Mittelpunkt – von Investoren, für die das Thema Klima eine Priorität bei der finanziellen Unterstützung von Unternehmen darstellt, bis hin zu Vorständen, die darauf achten, dass der Klimawandel als Teil der Strategie integriert wird. Es gibt zudem verstärkte gesellschaftliche Kontrollen in Bezug auf Greenwashing mit Hilfe klarer Messwerte zu den Auswirkungen und Ergebnissen, die zählen“.

Über den „Changing the Climate in the Boardroom“-Bericht.

Die Umfrage wurde im September und Oktober 2021 unter den jeweiligen INSEAD-Corporate-Governance-Centre- und Heidrick-&-Struggles-Board-Netzwerken durchgeführt. 301 Befragte aus 43 Ländern haben an der Umfrage teilgenommen. 74 Prozent der Befragten stammten aus Unternehmen mit Hauptsitz in Nordamerika und Westeuropa. Die Vorstandsmitglieder stammten aus einem breiten Spektrum von Branchen und Größen. 227 der Befragten waren nicht-geschäftsführende Direktoren aus verschiedenen Verwaltungsratsausschüssen, wobei Prüfungs-, Nominierungs- und Vergütungsausschüsse am häufigsten vertreten waren. Besonders erwähnenswert ist, dass 77 Mitglieder in einem Nachhaltigkeitsgremium tätig waren.

Über Heidrick & Struggles

Heidrick & Struggles (NASDAQ: HSII) ist der Premiumanbieter in den Bereichen Executive Search, Führungskräfte- und Nachwuchsentwicklung und Managementberatung. Seit mehr als 60 Jahren setzt Heidrick & Struggles Maßstäbe in der Personalberatung und ermöglicht heute internationalen Topunternehmen als Partner für ganzheitliche Managementlösungen, ihre Welt zu verändern und zu gestalten. Für mehr Informationen über Heidrick & Struggles besuchen Sie bitte unsere Website: www.heidrick.com

Über INSEAD, The Business School for the World

Als eine der weltweit führenden und größten Business Schools für Hochschulabsolventen bringt INSEAD Menschen, Kulturen und Ideen zusammen, um verantwortungsvolle Führungskräfte zu entwickeln, die Wirtschaft und Gesellschaft verändern. Unsere Forschung, Lehre und Partnerschaften spiegeln diese globale Perspektive und kulturelle Vielfalt wider.

Mit Standorten in Europa (https://www.insead.edu/campuses/europe)(Frankreich), Asien (https://www.insead.edu/campuses/asia)(Singapur), dem Nahen Osten (https://www.insead.edu/campuses/middle-east)(Abu Dhabi) und jetzt auch in Nordamerika (https://www.insead.edu/san-francisco-hub) (San Francisco) erstreckt sich die betriebswirtschaftliche Ausbildung und Forschung von INSEAD über vier Regionen. 168 renommierte Fakultätsmitglieder (https://www.insead.edu/faculty-research/faculty) aus 41 Ländern inspirieren jährlich mehr als 1.100 Teilnehmer in unseren Master in Management (https://www.insead.edu/master-programmes/mim) , MBA (https://www.insead.edu/master-programmes/mba), Global Executive MBA (https://www.insead.edu/master-programmes/gemba), spezialisierten Master-Abschlüssen (Executive Master in Finance (https://www.insead.edu/master-programmes/executive-master-in-finance) und Executive Master in Change (https://www.insead.edu/master-programmes/emc)) und PhD (https://www.insead.edu/phd)-Programmen. Darüber hinaus nehmen jedes Jahr mehr als 12.400 Führungskräfte an den INSEAD-Executive-Education (https://www.insead.edu/executive-education)-Programmen teil.

INSEAD führt weiterhin Spitzenforschung durch und sorgt für Innovationen in allen seinen Programmen. Wir vermitteln Führungskräften das Wissen und das Bewusstsein, um überall tätig zu sein. Unsere Kernwerte treiben akademische Exzellenz voran und dienen der globalen Gemeinschaft als The Business School for the World.

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Über das INSEAD Corporate Governance Centre

Das INSEAD Corporate Governance Centre (ICGC) hat sich aktiv dafür eingesetzt, einen besonderen Beitrag zum Wissen und zur Praxis der Unternehmensführung weltweit zu leisten. Unsere Vision ist es, das führende Zentrum für Forschung, Innovation und Wirkung auf dem Gebiet der Corporate Governance zu sein. Durch sein Bildungsangebot und seine Lobbyarbeit möchte das ICGC das Vertrauen der Öffentlichkeit und der Interessengruppen stärken, damit Unternehmen eine starke Kraft für die Verbesserung nicht nur der Wirtschaftsmärkte, sondern auch des globalen gesellschaftlichen Umfelds sind. www.insead.edu/centres/corporate-governance

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