Alexander aus Schleswig-Holstein verbringt ein Auslandsjahr nach der Schulzeit mit einem Stipendium der BürgerStiftung Region Ahrensburg. Er hat sich für das Gap Year für einen Freiwilligendienst in Ecuador entschieden. Er berichtet hier über die Erfahrungen. Alles zu seinem Auslandsjahr und zu anderen Freiwilligendienstlern sind im AUF IN DIE WELT-Blog zu sehen (www.aufindiewelt.de/blog/freiwilligendienst). Informationen und Praxis-Tipps zum Gap Year und zu Freiwilligendiensten nach der Schulzeit gibt es im AUF IN DIE WELT-Portal in der großen Themenseite zum Gap Year (www.aufindiewelt.de/gap-year).
1 Wie alt bis du und welche Schule hast du absolviert?
Aktuell bin ich 18 Jahre alt und habe dieses Jahr mein Abitur an der Stormarnschule in Ahrensburg in Schleswig-Holstein gemacht.
2 Was machst du in deiner Freizeit?
Ich spiele Handball im Verein. Davor hatte ich Fußball gespielt, inzwischen allerdings nur noch ab und zu mit Freunden. Ich gehe aber auch sehr gerne allein laufen. Neben dem Sport begeistern mich zusätzlich Foto- und Videobearbeitung.
3 Warum möchtest du längere Zeit im Ausland verbringen?
Mich interessiert es, andere Kulturen kennen zu lernen. Und gerade hierfür finde ich es wichtig, dass man nicht nur kurz vor Ort ist, sondern richtig in die Kultur eintaucht. Dazu gehört für mich das Erlernen der Landessprache, Erleben der kulinarischen Spezialitäten und der Austausch mit den Einheimischen. Dies ist bei einem kürzeren Aufenthalt nun mal leider nicht möglich.
4 Wie bis du auf die Idee gekommen, einen Freiwilligendienst zu machen?
Ich brauchte nach vielen Jahren Schule eine Veränderung. Ich fand es problematisch, dass wir in der Schule immer Probleme, die es in der Welt gibt, nur theoretisch gelöst haben. Ich wollte praktisch unterstützen. Hierfür schien mir ein Freiwilligendienst sehr gut geeignet. Hinzu kam nun auch, dass ich durch die Pandemie viel Zeit zuhause verbracht habe. Gerade auch deswegen wollte ich hinaus in die Welt.
5 Wo verbringst du dein Freiwilligendienst Auslandsjahr?
In dem südamerikanischen Land Ecuador.
6 Was reizt dich besonders an Ecuador?
Ecuador ist so vielfältig, dass eine klare Antwort sehr schwer ist. Auf der einen Seite fasziniert mich die Kultur, die Geschichte des Landes und natürlich auch die traditionelle Kleidung. Auf der anderen Seite ist es die Natur, die diverser nicht sein könnte. Der Amazonas, die Anden, die Küstenregion und nicht zuletzt die Galapagos-Inseln bieten Lebensräume für unglaublich viele Tierarten. Nicht umsonst ist Ecuador eines der weltweit nur 17 „megadiversen“ Länder. Im Endeffekt ist es das Gesamtpaket, was mich fasziniert und in den Bann gezogen hat.
7 Was wird in Ecuador deine Aufgabe sein und in welcher Einrichtung?
Ich werde an einer Grundschule als Hilfslehrer eingesetzt sein. Hierbei stehen vor allem die Fächer Englisch, Sport und Kunst im Vordergrund. Das Interessante ist hierbei, dass die Schule in einem kleinen indigenen Dorf liegt und somit in einer etwas abgelegenen Region. Unter der Woche bin ich im Dorf in einer Gastfamilie untergebracht, am Wochenende geht es immer in die nächstgrößere Stadt, wo ich mit anderen Freiwilligen in einer WG wohne.
8 Worauf freust du dich am meisten?
Vor allem auf das Leben im Dorf. Das mag für manche jetzt nicht so attraktiv klingen, aber ich denke, dass ich dort sehr tief in die lokale Kultur eintauchen kann. Ich hoffe, dass ich außerhalb meiner Arbeit ganz viel von den Bewohnern lernen kann. Für mich stehen hier klar die Erfahrungen, die ich mir noch gar nicht alle ausmalen kann, im Vordergrund.
9 Wie bereitest du dich auf den Auslandsaufenthalt in Ecuador vor?
Ich lerne Spanisch. Leider hatte ich die Sprache nie in der Schule, weswegen ich letzten Herbst anfing, eine Sprachlernapp zu benutzen. Inzwischen habe ich auch damit begonnen, Serien und Youtube Videos auf Spanisch zu gucken. Hierbei suche ich nach Möglichkeit Videos aus, welche mir die Kultur und Geschichte von Ecuador näherbringen. Ebenso habe ich auch schon einen Blog erstellt, da ich meine Erfahrungen mit meinen Freunden, meiner Familie und anderen interessierten Freiwilligen teilen möchte.
10 Du hast ein Stipendium für dein Auslandsjahr erhalten. Welches Ehrenamt übst du in Deutschland aus?
Bis kurz vor meiner Abreise habe ich einen älteren Herrn EDV-technisch unterstützt. Sobald sich Probleme mit Laptop oder Handy angesammelt hatten, versuchte ich, diese zu beheben und ihm die Funktionsweise hinter den Programmen näher zu bringen. Dies ist etwas, wo wir jungen Leute die ältere Generation unterstützen können. Gleichzeitig ist es auch interessant, von den Erfahrungen dieser Personen zu hören. So profitieren am Ende beide Seiten.
Ebenfalls war ich etwa zwei Jahre Teil der Jugendfeuerwehr hier in Ahrensburg. In den regelmäßigen Diensten führten wir Löschübungen durch, lernten die Einsatzfahrzeuge genauer kennen oder wuchsen als Gruppe enger zusammen. Die Zeit dort hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, dass alle Mitglieder der Gruppe zusammenarbeiten und Rücksicht aufeinander nehmen. Denn fehlt ein Teil der Gruppe, so kann der Brand nicht gelöscht werden.
So findet man die Austausch-Organisation für das Auslandsjahr
An welchem Ort und in welcher Gastfamilie die jungen Leute das Auslandsjahr verbringen, hängt davon ab, was die Austausch-Organisation anbietet. Daher ist es wichtig, die beste Austausch-Organisation auszuwählen. Wenn man ins Internet sieht, stellt man fest: Es gibt sehr viele Anbieter. Wichtig ist, nur solche Anbieter anzusehen, die sowohl leistungsfähig als auch seriös sind. Dafür ist es am sichersten, wenn man eine geprüfte Anbieter-Auswahl nutzt. Dafür gibt es die Anbietersuche auf dem AUF IN DIE WELT- Portal, das unabhängig informiert: (www.aufindiewelt.de/organisationen).
Vor der Entscheidung sollte man mit mehreren guten Anbietern persönlich sprechen. Dafür gibt es die bundesweiten AUF IN DIE WELT-Messen der gemeinnützigen Stiftung Völkerverständigung, die nur seriöse Anbieter zulässt (www.aufindiewelt.de/messen). Stipendien seriöser Anbieter findet man in der Stipendien-Datenbank (www.aufindiewelt.de/stipendien).