Neue Westfälische (Bielefeld): Sexuelle Gewalt in Feriencamp für Jugendliche
Alarmsignal
MATTHIAS BUNGEROTH

Sie wollten Sport treiben, und mit Wanderungen
und Spielen am Strand eine unbeschwerte Zeit verbringen. Stattdessen
endete ein vom Stadtsportbund Osnabrück veranstaltetes Jugendcamp in
Gewaltexzessen, die sprachlos machen. Innerhalb einer 40-köpfigen
Gruppe im Alter zwischen 13 und 16 Jahren kam es offenbar zu
schwersten sexuellen Misshandlungen. Ein Alarmzeichen für alle
Anbieter von Kinder- und Jugendreisen. Denn wenn es stimmt, dass
zumindest ein Teil der Taten hätte verhindert werden können, wenn
Betreuer entsprechenden Hinweisen von Kindern nachgegangen wären, ist
dies ein handfester Skandal. Niemand unterstellt zunächst einmal dem
Stadtsportverband Osnabrück, dass er wissentlich Betreuer auf die
Reise geschickt hat, die nicht ausreichend qualifiziert waren. Doch
es stimmt mehr als nachdenklich, dass es laut
Bundesfamilienministerium keine gesetzlichen Vorschriften für die
Ausbildung von Kinder- und Jugendleitern sowie -betreuern gibt. Hier
ist noch viel Nachholbedarf. Denn es muss alles Menschenmögliche
getan werden, damit sich die Ereignisse von Ameland nicht wiederholen
können.

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