Sozialbereich: Der Preis für das Menschenglück

Von den katastrophalen Zuständen im sozialen Sektor bekommen auch unbeteiligte viel mit. In den Medien wird über Fachkräftemangel berichtet, in den meisten Seniorenheimen müssen Pfleger aus dem Ausland hinzugezogen werden, der Betreuungsschlüssel in sozialen Einrichtungen ist weit unter der Norm. Auch einen Termin bei einem guten Ergotherapeuten oder Physiotherapeuten zu bekommen ist schwer, es werden jährlich zu wenige Kräfte ausgebildet.

Sozialbereich hat eine große Zukunft

Was in anderen Ländern bereits angekommen ist, ist in Deutschland nur schwer. Gute Gehälter für die Arbeit mit dem Menschen sind in Deutschland aktuell kaum denkbar, ob Pädagogen, Heilmittelerbringer oder Pflegekräfte. Nach aktuellen Berechnungen müsste ein durchschnittliches Gehalt von einem Menschen im Sozialbereich bei mindestens 2.400,- € Brutto liegen, um die komplexe Ausbildung und die Arbeit zu rechtfertigen. Aktuell ist diese Zahl kaum denkbar, vor allem in den neuen Bundesländern. Es gibt zahlreiche Einrichtungen, die ihren Pflegern und Therapeuten knapp den Mindestlohn bezahlen. Vor allem im Pflegebereich gibt es schwarze Schafe unter den Arbeitgebern, dort werden immer wieder Tricks versucht, um keine Zuschläge zahlen zu müssen, die Schichten sind länger als erlaubt und eine Entschädigung gibt es dafür nicht. Seriöse und hochwertige Pflegedienste, ob ambulant oder stationär, haben ebenso Schwierigkeiten, geeignetes Personal zu finden.


Aktuell gibt es mehr Patienten, als Therapeuten in Deutschland aufnehmen können. Bildernachweis

Jungen Menschen eine Perspektive bieten

Medizinische Ausbildungen sind komplex, erfordern viel Empathie, Durchhaltevermögen und Ehrgeiz. Dennoch sind sie auch für Praktiker gut zu schaffen, viele junge Menschen könnten ihr Glück im sozialen Bereich suchen. Es gäbe deutlich weniger arbeitslose Jugendliche, die keinen Ausbildungsplatz finden, wenn die potentiellen Kapazitäten im sozialen Bereich genutzt wären. Dafür bedarf es großer Reformen auch im Ausbildungsbereich. Bei der Wahl der Ausbildungseinrichtung müssen viele Punkte bedacht werden, vor allem therapeutische Ausbildungen kosten auf Privatschulen viel Geld und sind nicht betrieblich, also verdienen die Auszubildenden während der Beschulungszeit keinen Cent. Der Staat versucht dennoch, jungen Menschen die Möglichkeit zur Förderung zu geben, z. B. durch das BAföG Darlehen für Schüler. Auch Banken und Einrichtungen bieten die Möglichkeit eines Bildungskredits zur günstigen Konditionen an. Besonders talentierte Schüler können ein Stipendium bekommen.

Sozialen Beruf gelernt – wie geht es weiter?

Der Arbeitsmarkt im sozialen Bereich lässt keine Wünsche offen, außer den Wunsch nach einer guten Bezahlung versteht sich. Ansonsten kann man sich aktuell als Therapeut oder Pfleger die Jobs aussuchen, so viel Bedarf besteht an kompetenten Kräften. Auch als Berufseinsteiger oder Quereinsteiger bekommt man schnell einen Arbeitsplatz, ob im Krankenhaus, einer Pflegeeinrichtung, einer therapeutischen Praxis, einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen oder in pädagogischen Einrichtungen. Der geriatrische Bereich bietet einen großen Markt an sozialen und hochwertigen Einrichtungen, die sich auf die Pflege, Betreuung und Unterstützung der Menschen im gehobenen Alter spezialisiert haben. Unternehmen wie Lebenshilfe24 unterstützen die Patienten dabei, einen perfekten Pfleger zu bekommen und legen hohes Wert auf ausgebildetes Fachpersonal. Im Laufe der Ausbildung durchläuft jeder Schüler meist mehrere Praktika und kann seinen Wunschbereich ermitteln und die persönlichen Stärken finden. Manche Menschen können besonders gut mit Kindern arbeiten, andere spezialisieren sich auf psychisch erkrankte Erwachsene, dritte bevorzugen den spannenden geriatrischen Bereich. Die Möglichkeiten zur Fortbildung sind sehr vielfältig und zahlreich, beispielweise können zusätzliche therapeutische Medien oder Techniken erlernt werden. Auch die tiergestützte Therapie bekommt einen großen Aufschwung, ob mit Kleintieren, Hunden oder Pferden. Die Reittherapie bildet dabei einen spannenden Teilbereich, der gesondert gelernt und eingesetzt wird und viele Therapeuten, Pädagogen und Pfleger in die Selbstständigkeit begleitet.


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Das Ansehen des Sozialbereichs vorantreiben

Es ist besonders wichtig, dass alle Menschen aus dem Sozialbereich, ob Fachkraft oder Patient, den Stellenwert dieser Arbeit in der Gesellschaft verdeutlichen. Dazu gehören auch Verbände, die für eine bessere Bezahlung durch Krankenkassen kämpfen und das Voranschreiten der bestehenden Gesetze antreiben. Politisches Interesse und Engagement, unter anderem in Statements und Diskussionen, sind für den Prozess sehr wichtig.