Teilzeitausbildung – Chance für Alleinerziehende und Berufstätige

Heidelberg, 21. Dezember 2010
„Früher war ich Lehrerin,“ so Susan Othman „aber mein Studium im Irak wurde in Deutschland nicht anerkannt.“ Da die alleinerziehende Mutter eines zehnjährigen Sohnes jedoch im sozialpädagogischen Bereich arbeiten und ihre Kenntnisse als Lehrerin nutzen wollte, informierte sie sich im Jobcenter ihrer Arbeitsagentur. Die dortige Sachbearbeiterin schlug ihr eine Ausbildung zur Jugend- und Heimerzieherin vor. Zunächst war Susan Othman skeptisch, ob sie Ausbildung und Kind vereinbaren kann. Als sie jedoch erfuhr, dass es sich um eine Ausbildung in Teilzeit handelt, die nur sechs Monate länger dauert als die Vollzeitausbildung war sie überzeugt – obwohl die Ausbildung nicht an ihrem Wohnort war. Susan Othman pendelt täglich von Mainz nach Heidelberg, da es ein ähnliches Angebot in ihrer näheren Umgebung nicht gibt. Es handelt sich deutschlandweit um die erste Ausbildung zum Jugend- und Heimerzieher in Teilzeitform.
Susan Othman startete als eine von zwölf Teilnehmern einer Pilotgruppe ihre Ausbildung an der SRH Fachschule für Sozialwesen im April 2009. Dreißig Monate dauert die Teilzeitausbildung, vierundzwanzig Monate die Vollzeitausbildung zum Jugend- und Heimerzieher. Beide Ausbildungen sind staatlich anerkannt. „Ich bin werktags um vierzehn Uhr zu Hause, dann kann ich meine Hausarbeit erledigen und meinem Sohn bei den Hausaufgaben helfen.“ erläutert Susan Othman. Am meisten schätzt die 35jährige an der SRH Fachschule für Sozialwesen, dass ihr die Dozenten viel Verständnis für ihre Situation als alleinerziehende Mutter entgegenbringen. „Sie sind sehr hilfsbereit und überlegen mit mir zusammen die besten Lösungen für die Vereinbarkeit von Ausbildung und Familie.“
Der praktische Teil ihrer Ausbildung spielt für die 35jährige ebenfalls eine wichtige Rolle. „Ich habe im Rahmen meiner Ausbildung an einem Kindertheater-Projekt mitgearbeitet. Das hat sehr viel Spaß gemacht und mich in meinem Berufswunsch nochmals bestätigt.“ Durch die Berufspraktika erhofft sich Susan Othman einen späteren Berufseinstieg. Die Chancen stehen gut, denn nahezu neunzig Prozent der Ausbildungsteilnehmer finden im Anschluss einen Arbeitsplatz.
„Wir sind bemüht die Ausbildung für unsere Teilnehmer so flexibel und aktuell wie möglich zu gestalten.“ erklärt Wolfgang Hein, Regionalleiter der SRH Fachschulen in Heidelberg. So gibt es aktuell eine Zusatzqualifikation Erlebnispädagogik, die sich an den neuesten Anforderungen der Erzieherausbildung orientiert.
Der nächste Informationsabend für Interessierte findet am 11. Januar 2011 um 18:00 Uhr in der Bonhoefferstraße 15 in Heidelberg-Wieblingen statt.

Weitere Informationen zu Ausbildung, Schnuppertagen und Informationsveranstaltungen unter der Infoline 06221/88 44 88 oder im Internet unter
www.die-fachschulen.de.