Die Hochschule Ingolstadt hat zusammen mit der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt im Auftrag der Initiative Regionalmanagement Ingolstadt die Grundlagenstudie Bildung für die Stadt Ingolstadt und die umliegenden Landkreise Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen erstellt. Darin wird die aktuelle Bildungssituation dieser Region dargestellt. Jetzt steht dieser Ansatz weiteren Gebietskörperschaften in der Metropolregion München zur Verfügung.
Professor Thomas Doyé, Vizepräsident der Hochschule Ingolstadt ist überzeugt davon, dass der Bildungsatlas enormes Potential hat: „Der Faktor Wissen wird zu einem zentralen Erfolgsfaktor für jede erfolgreiche Boom-Region“. Für Unternehmen sei es ausschlaggebend, dass sie in der Region qualifizierte Arbeitskräfte finden und auf innovative Ideen aus der Forschung treffen. Kindergärten, Schulen und Hochschulen machen eine Region attraktiv. „Unser Ziel ist, die aktuelle Bildungssituation darzustellen und einen Vergleich innerhalb einzelner Regionen und innerhalb Bayerns zu ermöglichen“, sagt Doyé. Es laufen bereits Gespräche mit mehreren Landkreisen und Kommunen, um vergleichbare Bildungsatlasse zu erstellen.
Der Vorteil für die Landkreise und Städte, die sich beteiligen: Sie bekommen qualifizierte Daten über ihre Bildungslandschaft und haben so eine Basis für eine regional zugeschnittene Bildungspolitik. „Stärken und Schwächen werden detailliert aufgezeigt. In der Region Ingolstadt wurden daraufhin verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der Bildungssituation in die Wege geleitet“, so Thomas Doyé. Er ist im Verein Europäische Metropolregion München (EMM e.V.), einer Plattform für Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, einer der Leiter der Arbeitsgruppe Wissen und möchte weitere Interessenten für den Bildungsatlas gewinnen: „Je mehr sich daran beteiligen, um so umfangreicher können überregionale Vergleiche gezogen werden. Und um so besser können die Städte und Landkreise voneinander lernen. Erkennbare Fortschritte lassen sich so viel schneller erzielen.“
In der Grundlagenstudie wird der Zusammenhang der verschiedenen Bildungseinrichtungen in einer „Wertschöpfungskette Bildung“ dargestellt, die von den vorschulischen Betreuungseinrichtungen, wie Kinderkrippe und Kindergarten, über Grundschulen zu den weiterführenden Schulen reicht. Erfasst wurden auch die berufliche Ausbildung sowie die Situation an den beiden regionalen Hochschulen.
Der Bildungsatlas zeigt, wie sehr es sich zum Beispiel auswirkt, wenn ein Landkreis gut mit Kindergartenplätzen ausgestattet ist: Der Landkreis Eichstätt hat in der untersuchten Region die beste Versorgung mit Kindergartenplätzen. Im Vergleichs-Test der 3. Klasse Grundschule schneiden die Eichstätter Schüler deutlich besser ab als die restliche Region; ebenso bei der Übertrittsquote aufs Gymnasium. Obwohl mit Abstand die meisten aufs Gymnasium gehen, sind die Eichstätter die Besten in ganz Bayern bezüglich der Bleibequote am Gymnasium. Selbst in der Hauptschule haben sie regional den geringsten Anteil ohne Hauptschulabschluss, dafür die meisten Hauptschüler mit einem Abschluss mittlerer Reife. Sie haben außerdem die geringste Quote der Ausbildungsabbrecher und deutschlandweit die geringste Arbeitslosenquote.